top of page
  • AutorenbildLisa

Gewohnheiten

Gewohnheiten sind Handlungen oder Haltungen, die durch viele Wiederholungen automatisch und wie selbstverständlich vollzogen werden. Das können sowohl Verhaltensmuster als auch Denkmuster und sogar Gefühle sein – positiv sowie negativ. Unsere Denkmuster legen fest, wie wir in Situationen reagieren und ob wir eher positiv oder negativ gesinnt sind. Machen wir uns jeden Tag Sorgen oder verlassen wir uns darauf, dass alles irgendwie gut wird?


Auch Lea hat in ihrem letzten Beitrag (https://www.leben-einfach-biblisch.de/post/dankbarkeit) von etwas Ähnlichem berichtet. Bei ihr ging es um Dankbarkeit, die regelmäßig praktiziert wird und so einen positiven Einfluss auf das eigene Denken hat. Dankbarkeit als Gewohnheit.


Unsere Gewohnheiten mit ihren Verhaltens-, Denk- und Gefühlsmustern sind enorm wichtig, um im Alltag zurechtzukommen. Ansonsten wären wir mit den ganzen Reizen, die auf uns einprasseln, heillos überfordert. Auch bei Kindern wird oft betont, dass es für sie wichtig ist, bestimmte Routinen und Gewohnheiten zu pflegen, da es den Kindern ein Gefühl von Sicherheit und Ordnung gibt. Auch Babys lernen durch das wiederholte Verhalten der Eltern, dass sie sich auf sie verlassen können. Gibt man einem Baby regelmäßig Zuwendung und Liebe, weiß es, dass es einem Vertrauen kann.


Doch warum erzähle ich euch das alles? Da müssen wir jetzt ein paar Wochen (vielleicht so zwei bis drei?) zurückspringen. So weit ich mich erinnern kann, hat alles damit angefangen, dass es mir tierisch auf den Keks ging, dass unsere Wohnung die meiste Zeit unordentlich war (und auch zum Teil immer noch ist). Also habe ich aufgeräumt. Hier könnte die Geschichte jetzt auch schon zu Ende sein, ist sie aber nicht. 😉


Unser Problem ist, dass die Wohnung nicht lange aufgeräumt bleibt, wenn sie es denn einmal ist. Das wollte ich allerdings gerne ändern und so habe ich mir vorgenommen, jeden Tag ein bisschen aufzuräumen. Ich habe also jeden Morgen die Unordnung vom Vortag beseitigt und so blieb die Wohnung – oh Wunder! – aufgeräumt!


Das habe ich einige Tage durchgezogen und dann gab es einen kleinen Einbruch in meiner Erfolgsserie. Die Aufgabe war einfach etwas zu groß für den Anfang. Trotzdem habe ich weiter versucht, wenn auch nicht so regelmäßig, aber öfter aufzuräumen. Und was sich herauskristallisiert hat, was ich auch tatsächlich fast jeden Tag gemacht habe, war eine Gewohnheit, die ich mir irgendwie antrainieren konnte: Jeden Tag unser Schlafzimmer aufzuräumen (d. h. die alte Wäsche wegräumen und die Betten machen).


Das sind zwar eigentlich zwei total banale Sachen und es gibt bestimmt sehr viele Leute, die das regelmäßig so machen, ohne es zu üben, aber für mich war das schon ein super Erfolgserlebnis. 😉 Und es hat mir vor allem gezeigt, dass man Gewohnheiten „ganz einfach“ lernen kann. Wir müssen allerdings mit kleinen Schritten anfangen und uns nicht zu viel auf einmal vornehmen, danach können wir uns dann zu schwierigeren Sachen vorarbeiten. Das kann auch für jeden etwas anderes sein. Mein ultimatives Ziel ist, Gott, Jesus und regelmäßiges Bibellesen viel mehr in meine Gewohnheiten und so in meinen Alltag zu integrieren.


Das Schöne ist, dass Gewohnheiten sehr einfach abzuhandeln sind und, wie oben beschrieben, ganz automatisch ablaufen. Mittlerweile kann ich morgens kaum noch aufstehen und einfach den Raum verlassen, ohne das Bett gemacht zu haben. Die Macht der Gewohnheit. Ein so banaler Satz, den man oft benutzt, ohne wirklich darüber nachzudenken, was er bedeutet. Aber wenn man sich mal überlegt, was er bedeutet, merkt man, wie viel Wahrheit doch dahintersteckt. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und da kommt man auch nicht drum herum. Wenn ich es also irgendwann schaffen sollte, Bibellese in eine Gewohnheit zu übertragen, dann werde ich diese Gewohnheit ganz automatisch abhandeln. Das ist zumindest meine Hoffnung. 😉



Da es sich hier um einen christlichen Blog handelt, habe ich natürlich auch in die Bibel geschaut und geguckt, was es dort über Gewohnheiten zu lesen gibt. Es hat sich herausgestellt, dass auch Jesus ein Gewohnheitstier war. Hier ein paar Stellen, in denen die Gewohnheit explizit erwähnt ist:

„Und er bricht von dort auf und kommt in das Gebiet von Judäa jenseits des Jordan, und wieder strömen ihm die Leute zu. Und wie es seine Gewohnheit war, lehrte er sie wieder.“ (Markus 10,1)
„Und er kam nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie er es gewohnt war, am Sabbat in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen.“ (Lukas 4,16)
„Und er ging hinaus und begab sich auf den Ölberg, wie es seine Gewohnheit war, und die Jünger folgten ihm.“ (Lukas 22,39)

Das Besondere bei Jesus ist, dass seine Gewohnheiten immer gut und „gottorientiert“ waren. Wie kam das und können wir das auch lernen?


Kinder lernen Gewohnheiten erst mal von ihren Eltern, die einen enormen Einfluss auf sie haben. Doch wer hat Einfluss auf uns Erwachsene? Wir haben auch ein großes Umfeld (Familie, Freunde, Social Media etc.), das Einfluss auf uns ausübt, aber den größten Einfluss haben eigentlich wir selbst. Wir können bestimmen und entscheiden, wer Einfluss auf uns ausüben darf und mit wem wir uns umgeben möchten. Jesus als Gottes Kind hatte schon immer eine besondere Beziehung zu seinem Vater und hat viel von ihm gelernt. Da aber auch wir uns Kinder Gottes nennen dürfen, können auch wir sehr viel von ihm lernen. Wir müssen uns nur dazu entscheiden, Gott als unseren größten Einfluss auszuwählen.


Dabei können wir dann auch noch einen weiteren Ratschlag aus der Bibel beherzigen:

„Lass dich vom Bösen nicht besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute.“ (Römer 12,21)

Wir sollten nicht versuchen, das Schlechte zu unterlassen, sondern stattdessen mehr Gutes tun. Das habe ich in letzter Zeit auch festgestellt: Je mehr man versucht, sich gute Gewohnheiten anzugewöhnen, desto weniger Zeit und Gedanken verwendet man für schlechte Gewohnheiten. Das führt einen viel eher zum Ziel.


Falls ihr trotzdem noch nicht ganz überzeugt seid, dass es nicht super schwierig sein muss, sich neue Gewohnheiten anzutrainieren, habe ich noch einen kleinen Tipp für euch. Es gibt eine App namens „Habitica“, die einem dabei hilft, seine Gewohnheiten, Tagesaufgaben und To-Dos zu erledigen. Die App ist allerdings nur etwas für jemanden, der Rollenspielen gegenüber nicht ganz abgeneigt ist. Durch geschickt eingesetzte Gamification ermuntert die App einen dazu, seine Ziele weiter zu verfolgen.


Man hat einen Charakter, der mit Gegenständen, Ausrüstung und Tieren ausgestattet werden kann. Diese Dinge bekommt man, wenn man seine Aufgaben erledigt. Außerdem kann man Gold sammeln und auch Erfahrung, um einen Level aufzusteigen. Für manche Menschen mag das jetzt vielleicht sehr abstrus klingen, aber mich hat das ziemlich schnell überzeugt und ich finde, es hilft echt dabei, seine Gewohnheiten zu trainieren und Aufgaben abzuarbeiten. Ich habe schon ein Bärenjunges und ein rotes fliegendes Ferkel als Haustier. 😉


Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig ermuntern, einfach mal neue Gewohnheiten „auszuprobieren“ und zu trainieren. Auch nach den paar Wochen, die ich das jetzt schon versuche, bin ich immer noch motiviert, weiter mein Bett zu machen und mir jetzt immer mehr gute Gewohnheiten anzueignen. Das erfordert vielleicht ein wenig Ausprobieren bis man die Rituale gefunden hat, die einen überzeugen, aber ich habe das Gefühl, dass es sich wirklich lohnt. Und vielleicht werde ich demnächst jeden Morgen, Mittag oder Abend meine Portion Bibellese machen, je nachdem was sich als gut und alltagstauglich herausstellt.

„Prüft aber alles, das Gute behaltet!“ (1. Thessalonicher 5,21)

Eure Lisa ♥

0 Kommentare
bottom of page