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Freude im Herrn

Ausnahmsweise war mir in dieser Woche schon relativ früh klar, worüber ich gerne schreiben würde. Die Gedanken zu diesem Thema begleiten mich jetzt schon eine Weile und ich dachte, sie könnten gut in einen Blogbeitrag passen. Doch als ich mich hingesetzt habe, um meinen Beitrag zu schreiben, ist mir aufgefallen: Es gibt schon einen Beitrag von mir zu diesem Thema.


In meinem Beitrag Frohes Neues Jahr habe ich darüber geschrieben, dass mein Vorsatz für das neue Jahr darin besteht, glücklicher zu sein und habe ein paar Gedanken zum Thema Freude mit euch geteilt. Und auch heute soll es noch einmal um das Thema Freude gehen. Ihr könnt diesen Beitrag also als Ergänzung zu meinem Beitrag aus Januar betrachten oder als Update dazu, ob ich meinen guten Vorsatz auch in die Tat umgesetzt habe (Spoiler: Ich arbeite noch daran).


Schon in meinem Beitrag zum Jahresbeginn habe ich geschrieben, dass ich glaube, dass die Freude, zu der wir in der Bibel aufgerufen werden, eine bewusste Entscheidung ist. Das ist genau der Gedanke, der mich auch in den letzten Wochen wieder begleitet hat und auf den ich heute etwas genauer eingehen möchte.



Liebt eure Feinde und freut euch im Regen


Ich glaube, wir sind dazu aufgerufen, uns so zu freuen wie wir lieben sollen. Aber was meine ich genau damit? Jesus ruft uns dazu auf, unseren Nächsten zu lieben und nicht nur das, sogar unsere Feinde sollen wir lieben.

„Und wenn ihr liebt, die euch lieben, was für einen Dank habt ihr? Denn auch die Sünder lieben, die sie lieben. Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für einen Dank habt ihr? Auch die Sünder tun dasselbe. Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr wieder zu empfangen hofft, was für einen Dank habt ihr? Auch Sünder leihen Sündern, damit sie das Gleiche wieder empfangen. Doch liebt eure Feinde, und tut Gutes, und leiht, ohne etwas wieder zu erhoffen! […]“ (Lukas 6,33-35)

Die Art Liebe zu der wir als Christen aufgerufen werden, hat also nichts damit zu tun, ob uns unser Gegenüber sympathisch ist oder nicht. Es ist eine Grundeinstellung, die wir allen Menschen gegenüber haben sollen. Wir sollen uns bewusst dazu entscheiden, unseren Nächsten zu lieben und das in ihm zu sehen, was liebenswert ist.


Ich glaube, mit der Freude ist es genauso. Ich glaube, die Freude, die wir als Christen haben dürfen und sollen, ist nicht von unseren Umständen abhängig.


In den Kapitel 15 – 17 des Johannesevangeliums erwähnt auch Jesus immer wieder die Freude, die seine Jünger haben sollen:

„Dies habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch ist und eure Freude völlig wird.“ (Johannes 15,11)
„Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude völlig sei!“ (Johannes 16,24)
„[…] und dieses rede ich in der Welt, damit sie meine Freude völlig in sich haben.“ (Johannes 17,13)

Freude in uns zu haben, ist ein wichtiger Teil davon, Nachfolger Christi zu sein. Und die Freude, die wir in Christus haben, ist kein temporäres, flüchtiges Gefühl wie wir es empfinden, wenn wir einen guten Witz hören oder uns über ein Geburtstagsgeschenk freuen. Genauso wenig wie wir nur Menschen lieben sollen, die uns eh schon sympathisch sind, sollen wir uns nicht nur in den Momenten freuen, in denen es uns besonders leicht fällt.

„Freut euch im Herrn allezeit! Wiederum will ich sagen: Freut euch!“ (Philipper 4,4)

Das bedeutet nicht nur „Freut euch, wenn die Sonne scheint!“ oder „Freut euch, wenn ihr im Urlaub am Strand liegt!“. Es bedeutet auch „Freut euch, wenn ihr ohne Schirm im Regen steht!“ und „Freut euch, wenn ihr im Stress seid!“.




Grund zur Freude


Die Kunst besteht darin, nicht zu vergessen, dass wir als Christen jeden einzelnen Tag Grund zur Freude haben: Gottes Gnade. Und die hat nichts damit zu tun, wie das Wetter ist oder wie voll der Terminkalender ist. Das Geschenk von Gottes Gnade ist mehr als Grund genug, sich jeden Tag aufs Neue zu freuen, egal was um uns herum gerade passiert.


Damit ist nicht nur die Freude darüber gemeint, dass Gott mir vergeben hat, sondern auch die Dankbarkeit dafür, dass er und sein Sohn mich jeden Tag in meinem Leben begleiten. Das schließt die Dankbarkeit für all die kleinen Freuden im Alltag mit ein und auch die Vorfreude auf das, was noch kommt. Die Vorfreude darauf, dass Gott seinen Sohn noch einmal senden wird, um sein Reich auf der Erde aufzurichten und dass ich dabei sein darf.


Vor mittlerweile fast acht Jahren gab es einen Tag, an dem ich mir all dieser Dinge mehr als sonst bewusst war: In der nächsten Woche jährt sich mein Tauftag zum achten Mal. Für diejenigen von euch, die es nicht wissen: An dem Tag wurde nicht nur ich getauft, sondern auch Freya. Sie ist quasi meine ein paar Minuten ältere Zwillingsschwester.


Ich erinnere mich noch sehr deutlich daran, wie Freya und ich uns mit Tränen in den Armen gelegen haben nachdem wir beide getauft wurden. Das war eindeutig einer der Momente, in denen meine „Freude im Herrn“ am größten war.


Jetzt, acht Jahre später, rückt diese Freude im Alltag leider immer öfter in den Hintergrund und wird übertönt von den schlechten Nachrichten um mich herum und meinem stressigen und doch eintönigen Alltag. Aber ich versuche, mich immer wieder bewusst auf die Dinge zu fokussieren, über die ich mich trotzdem freuen kann und meine Freude nicht zu sehr von meinen Umständen abhängig zu machen.


Gottes Gnade und die Zusage, dass sein Reich kommen wird, sind nicht davon abhängig, ob gerade Montag oder Freitag ist, ich viel oder wenig zu tun habe und die Sonne scheint oder es regnet. Und meine Freude darüber sollte auch nicht an diese Dinge gebunden sein. Perfektioniert habe ich das in der Umsetzung noch lange nicht, aber es ist etwas, an dem ich weiter arbeiten möchte, um ein Stück näher heranzukommen an die Freude von der Jesus und Paulus gesprochen haben.


Also lasst uns diese Woche gemeinsam versuchen, uns aufs Neue bewusst zu machen, wie viel Grund zur Freude wir durch unseren Glauben haben und diese Freude nicht aus den Augen zu verlieren. Lasst uns den Blick bewusst auf Gottes Gnade richten und darauf, was uns diese Gnade ermöglicht: Die Vorfreude auf eine Zeit, in der es keinen Grund mehr geben wird, sich nicht zu freuen.


Bis zum nächsten Mal!

Eure Lea

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