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AutorenbildLisa

Denn so hat Gott die Welt geliebt – Vol. 2

Ich habe vor einiger Zeit schon einmal einen Beitrag über Gottes unfassbare Liebe geschrieben. (Wer Interesse an Teil 1 hat – den findet ihr hier: https://www.leben-einfach-biblisch.de/post/denn-so-hat-gott-die-welt-geliebt) Auch sonst ist Gottes Liebe immer wieder Thema. Und warum auch nicht? Sie ist einzigartig, vollkommen, unvergänglich und trotzdem oder gerade deswegen oft schwer nachvollziehbar …


Kann es wirklich sein, dass Gott uns so sehr liebt, wie wir immer lesen? Ja, ich glaube schon!



Ich habe letztens eine Situation erlebt, in der mir die Unendlichkeit seiner Liebe wieder einmal bewusst geworden ist. Unsere große Tochter ist Anfang des Jahres in den Kindergarten gekommen. Zur Eingewöhnung sollte ich die ersten Tage bei ihr bleiben. Am allerersten Tag beim Frühstück saß die Große auf ihrem neuen Platz am Tisch und ich hatte mich mit unserer Kleinen etwas abseits an einen anderen Tisch gesetzt. So weit, so gut.


Dann packte unsere Große allerdings ihr Frühstück aus. Sie hatte eine kleine Auswahl an Brot, Obst und Gemüse mit und – ihr allerliebstes Essen – Haferflocken mit Beeren in Form von Porridge. Ein ein oder zwei Jahre älterer Junge ihr gegenüber wurde darauf aufmerksam und fand das wohl seltsam. Er sagte so etwas wie: „Was isst die denn da?! Brei? Das ist doch was für Babys! Ist die noch ein Baby?“ Und dabei lachte er das Lieblingsessen meiner Tochter aus, lachte meine Tochter aus.


Mein Herz sank mir in die Hose. Diese Situation mit anzusehen war irgendwie ganz furchtbar. Es war ja auch eigentlich nur ein Kind und Kinder machen nun mal ab und zu unüberlegte Kommentare und meine Tochter hat nicht Mal wirklich verstanden, was da gerade passiert war. Aber es hat mir so einen Stich versetzt, zu sehen wie mein Kind an seinem ersten Tag direkt gehänselt wird. Ich konnte auch nicht eingreifen oder hingehen, da musste sie alleine durch.


Doch genau wegen dieser Situation musste ich an Gott denken. Mir tat es schon weh, diese eigentlich banale Situation mit anzusehen, aber jetzt stellt euch bitte Mal vor wie es Gott gegangen sein muss. Seinem Sohn ist deutlich mehr passiert, als dass er für sein Essen schräg angeguckt wurde. Er wurde gedemütigt, geschlagen und im Endeffekt sogar umgebracht.

„Da gab er ihnen Barabbas frei; Jesus aber liess er auspeitschen und lieferte ihn aus zur Kreuzigung. Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus mit sich ins Prätorium und versammelten um ihn die ganze Kohorte. Und sie zogen ihn aus, legten ihm einen purpurroten Mantel um und flochten eine Krone aus Dornen, setzten sie ihm aufs Haupt und gaben ihm ein Rohr in die rechte Hand. Und sie fielen vor ihm auf die Knie und verspotteten ihn: Sei gegrüsst, König der Juden!, und spuckten ihn an, nahmen das Rohr und schlugen ihn aufs Haupt. Und nachdem sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus, zogen ihm seine Kleider wieder an und führten ihn ab, um ihn zu kreuzigen.“ (Matthäus 27,26-31)
„Verachtet war er und von Menschen verlassen, ein Mann der Schmerzen und mit Krankheit vertraut und wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, ein Verachteter, und wir haben ihn nicht geachtet. Doch unsere Krankheiten, er hat sie getragen, und unsere Schmerzen hat er auf sich genommen. Wir aber hielten ihn für einen Gezeichneten, für einen von Gott Geschlagenen und Gedemütigten. Durchbohrt aber wurde er unseres Vergehens wegen, unserer Verschuldungen wegen wurde er zerschlagen, auf ihm lag die Strafe, die unserem Frieden diente, und durch seine Wunden haben wir Heilung erfahren. Wie Schafe irrten wir alle umher, ein jeder von uns wandte sich seinem eigenen Weg zu, der HERR aber liess ihn unser aller Schuld treffen. Er wurde bedrängt, und er ist gedemütigt worden, seinen Mund aber hat er nicht aufgetan wie ein Lamm, das zur Schlachtung gebracht wird, und wie ein Schaf vor seinen Scherern verstummt. Und seinen Mund hat er nicht aufgetan.“ (Jesaja 53,3-7)

Und Gott musste das alles mit ansehen. Wie schlimm muss das für ihn gewesen sein? Er schickt seinen Sohn zu uns Menschen, um uns zu retten und so gehen wir dann mit ihm um. Aber trotzdem hat er es gemacht, durchgezogen und ertragen. Weil er uns genauso sehr liebt. So unvorstellbar es auch manchmal ist.

„Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er den einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“ (Johannes 2,16)

Es hat mich irgendwie total umgehauen, als mir das aufgefallen ist. Und Jesus liebt uns auch einfach so sehr, dass er das alles freiwillig mitgemacht hat.

„Seid so gesinnt, wie es eurem Stand in Christus Jesus entspricht: Er, der doch von göttlichem Wesen war, hielt nicht wie an einer Beute daran fest, Gott gleich zu sein, sondern gab es preis und nahm auf sich das Dasein eines Sklaven, wurde den Menschen ähnlich, in seiner Erscheinung wie ein Mensch. Er erniedrigte sich und wurde gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Deshalb hat Gott ihn auch über alles erhöht und ihm den Namen verliehen, der über allen Namen ist, damit im Namen Jesu sich beuge jedes Knie, all derer, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.“ (Philipper 2,5-11)

Für mich ist es oft unbegreiflich, was die beiden für uns getan haben, aber diese kleine Situation hat mich wieder daran erinnert, wie aufopfernd die Liebe für uns doch ist. Egal was wir tun oder auch nicht tun, es gibt Nichts, was uns von Gottes Liebe trennen könnte.

„Was wollen wir dem noch hinzufügen? Wenn Gott für uns ist, wer kann wider uns sein? Er, der seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Wer will gegen die Erwählten Gottes Anklage erheben? Gott ist es, der Recht spricht. Wer will da verurteilen? Christus Jesus ist es, der gestorben, ja mehr noch, der auferweckt worden ist; er sitzt zur Rechten Gottes, er tritt für uns ein. Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis, Not oder Verfolgung? Hunger oder Blösse? Gefahr oder Schwert? Wie geschrieben steht: Um deinetwillen sind wir dem Tod ausgesetzt den ganzen Tag, zu den Schafen gerechnet, die man zur Schlachtbank führt. Doch in all dem feiern wir den Sieg dank dem, der uns seine Liebe erwiesen hat. Denn ich bin mir gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten, weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf vermag uns zu scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ (Römer 8,31-39)

Genauso wie ich meinem Kind vermutlich alles vergeben würde und es immer und immer wieder zu mir kommen kann, genauso handelt auch Gott. Wenn nicht sogar noch extremer, noch liebevoller als ich es jemals tun könnte, genau wie beim Gleichnis vom verlorenen Sohn:

„Und er sprach: Ein Mann hatte zwei Söhne. Und der jüngere von ihnen sagte zum Vater: Vater, gib mir den Teil des Vermögens, der mir zusteht. Da teilte er alles, was er hatte, unter ihnen. Wenige Tage danach machte der jüngere Sohn alles zu Geld und zog in ein fernes Land. Dort lebte er in Saus und Braus und verschleuderte sein Vermögen. Als er aber alles aufgebraucht hatte, kam eine schwere Hungersnot über jenes Land, und er geriet in Not. Da ging er und hängte sich an einen der Bürger jenes Landes, der schickte ihn auf seine Felder, die Schweine zu hüten. Und er wäre zufrieden gewesen, sich den Bauch zu füllen mit den Schoten, die die Schweine frassen, doch niemand gab ihm davon. Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot in Hülle und Fülle, ich aber komme hier vor Hunger um. Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. Ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn zu heissen; stelle mich wie einen deiner Tagelöhner. Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Er war noch weit weg, da sah ihn sein Vater schon und fühlte Mitleid, und er eilte ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Der Sohn aber sagte zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. Ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn zu heissen.

Da sagte der Vater zu seinen Knechten: Schnell, bringt das beste Gewand und zieht es ihm an! Und gebt ihm einen Ring an die Hand und Schuhe für die Füsse. Holt das Mastkalb, schlachtet es, und wir wollen essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an zu feiern. Sein älterer Sohn aber war auf dem Feld. Und als er kam und sich dem Haus näherte, hörte er Musik und Tanz. Und er rief einen von den Knechten herbei und erkundigte sich, was das sei. Der sagte zu ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das Mastkalb geschlachtet, weil er ihn gesund wiederbekommen hat. Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm zu. Er aber entgegnete seinem Vater: All die Jahre diene ich dir nun, und nie habe ich ein Gebot von dir übertreten. Doch mir hast du nie einen Ziegenbock gegeben, dass ich mit meinen Freunden hätte feiern können. Aber nun, da dein Sohn heimgekommen ist, der da, der dein Vermögen mit Huren verprasst hat, hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet. Er aber sagte zu ihm: Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist dein. Feiern muss man jetzt und sich freuen, denn dieser dein Bruder war tot und ist lebendig geworden, war verloren und ist gefunden worden.“ (Lukas 15,11-32)

Lasst uns diese Woche versuchen, Gott ansatzweise so zurückzulieben, wie er uns liebt. Er wird sich über den allerkleinsten Versuch riesig freuen. Genauso wie ich mich freue, wenn meine Tochter mir zulächelt oder mich in den Arm nimmt, wird Gott sich freuen, wenn wir an ihn denken, uns mit ihm beschäftigen oder gut bzw. liebevoll zu anderen Menschen sind.

„Und das ist die Liebe, dass wir unser Leben führen nach seinen Geboten. Und das ist das Gebot, wie ihr es von Anfang an gehört habt: dass ihr euren Weg in der Liebe gehen sollt.“ (2. Johannes 1,6)

Eure Lisa ♥

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