Vogelscheuchen im Gurkenfeld
- Peter
- 23. Juni
- 5 Min. Lesezeit
Es ist Freitag, der 20. Juni. Ich sitze an meinem Schreibtisch und überlege, worüber ich wohl in meinem nächsten Blogbeitrag schreiben könnte. Die politische Weltlage rund um Israel hält ja im Augenblick uns alle in ihrem Bann. Aber dazu noch einen Kommentar? Das wollte ich dann doch nicht.
Also tue ich, was in diesen Momenten immer sinnvoll scheint. Ich schlage meine Bibel auf und bin gespannt, was mir wohl in den Kapiteln der heutigen Tageslese meines Bibelleseplanes so entgegen kommt.
Eines der Kapitel ist Jesaja 44 – und da ist auch schon mein Thema. Gleich zwei Begebenheiten kommen mir spontan beim Lesen in den Sinn. Zum einen waren wir in den letzten zwei Wochen im Urlaub in Portugal. Wir haben dort viel gesehen, mehrere Städte und Sehenswürdigkeiten besucht und waren damit mehr als einmal mit der äußerst katholischen Geschichte und Gesinnung der Portugiesen und den daraus resultierenden Gebäuden und Kulturgütern konfrontiert. Zum Zweiten war gerade gestern Fronleichnam. Ein Feiertag, den ich als Nordrhein-Westfale schon immer im Kalender hatte, der mir aber jetzt, wo wir in Niedersachsen wohnen auffällt, weil es ihn hier nicht gibt. Noch so ein typisch katholisches Ding.

Die Portugiesen sagen, Portugal sei definiert durch die drei „F“: Fado, Fußball, Fatima. Auf unserer Bustour von Porto nach Lissabon hatten wir eine sehr belesene und geschichtlich gebildete und unglaublich katholische Reiseführerin an Bord unseres Busses. So lernten wir auf unserer zunächst ca. 90-minütigen Fahrt nach Fatima mit Zwischenstopp in Coimbra auch gleich die komplette Geschichte Portugals der letzten 400 Jahre kennen. Je näher wir dem Ort Fatima kamen, desto mehr waren dann ihre Erzählungen von Fatima und seinen Besonderheiten geprägt. Hier mal nur die Ultrakurzfassung aus Wikipedia:
„Fátima ist eine Stadt im Kreis Ourém in Portugal. In ihr liegt das nach den Marienerscheinungen von Fátima entstandene Heiligtum von Fátima, der bedeutendste Wallfahrtsort Portugals und einer der bekanntesten der römisch-katholischen Kirche.“
In ihren Erläuterungen erwähnte die Reiseleiterin denn auch ca. 100mal die „Mutter Gottes“, die dort den Hirtenkindern im Jahr 1917 erschienen ist. Noch ein weiteres „Mutter Gottes“ hätte mich veranlasst, die Scheibe einzuschlagen und bei laufender Fahrt aus dem Bus zu springen.
Meine Erinnerungen an diesen Ort und andere bis dahin gesehene Kirchen waren vor meinem geistigen Auge sofort wieder lebendig, als ich im Kapitel 44 von Jesaja las:
Die Bildner von Götterbildern sind allesamt nichtig, und ihre Lieblinge nützen nichts. […] Der Handwerker in Eisen schärft das Beil und arbeitet mit Kohlenglut, und er formt es mit Hämmern und verarbeitet es mit seinem kräftigen Arm. Er wird dabei auch hungrig und kraftlos, er trinkt kein Wasser und ermüdet. Der Handwerker in Holz spannt die Schnur, zeichnet es mit dem Stift vor, führt es mit den Schnitzmessern aus und umreißt mit dem Zirkel. Und er macht es wie das Bild eines Mannes, wie das Prachtstück von einem Menschen, damit es in einem Haus wohnt. Er geht, um sich Zedern zu fällen, oder nimmt eine Steineiche oder eine Eiche und zieht sie sich groß unter den Bäumen des Waldes. Er pflanzt eine Fichte, und der Regen lässt sie wachsen. Und das alles dient dem Menschen zur Feuerung, und er nimmt davon und wärmt sich. Teils heizt er und bäckt Brot, teils verarbeitet er es zu einem Gott und wirft sich davor nieder, macht ein Götzenbild daraus und beugt sich vor ihm. Die Hälfte davon verbrennt er im Feuer. Auf dieser seiner Hälfte brät er Fleisch, isst den Braten und sättigt sich. Auch wärmt er sich und sagt: Ha! Mir wird es warm, ich spüre Feuer. Und den Rest davon macht er zu einem Gott, zu seinem Götterbild. Er beugt sich vor ihm und wirft sich nieder, und er betet zu ihm und sagt: Errette mich, denn du bist mein Gott! (Jesaja 44,9+12-17)
Dieser eigentlich kleine unbedeutende Ort Fatima mit nur 13.000 Einwohnern wird jährlich von knapp 7 Millionen! Pilgern aus aller Welt besucht. Der ganze Ort besteht nur aus zwei Basiliken (eine alte und eine neue), dazwischen ein Platz größer als der Petersplatz in Rom!


Die neue Basilika aus 2007 ist mit Platz für 8.900 Menschen der weltweit größte Kirchenbau des 21. Jahrhunderts. Außerdem gibt es unzählige Läden für „Merchandise-Artikel“, ein unvorstellbarer Heiligen-Schnick-Schnack!

Wenn das nicht Götzendienst in Vollendung ist!?
Dabei fiel mir selbstverständlich auch gleich meine Lieblingsstelle zum Thema aus dem Propheten Jeremia ein:
Ja, ihre Götzen sind Holz, das einer aus dem Wald geschlagen hat, ein Werk von Künstlerhänden, mit dem Schnitzmesser hergestellt. Man schmückt es mit Silber und mit Gold. Mit Nägeln und mit Hämmern befestigen sie es, dass es nicht wackelt. Sie sind wie eine Vogelscheuche im Gurkenfeld und reden nicht; sie müssen getragen werden, denn sie gehen nicht. […] Sie sind allesamt dumm und töricht; die Unterweisung der Nichtigkeiten Holz ist sie. Dünngeschlagenes Silber wird aus Tarsis gebracht und Gold aus Ufas, ein Werk des Kunsthandwerkers und der Hände des Goldschmieds. Violetter und roter Purpur ist ihr Gewand, sie alle sind nur ein Werk von Kunstfertigen. (Jeremia 10, 3-5+9)

Dieser Text brachte mich dann auch zu Fronleichnam und seinen katholischen Prozessionen. Ist es nicht geradezu herrlich, wie Gott hier im Propheten Jeremia dieses Brimborium verhöhnt?
Sie sind wie eine Vogelscheuche im Gurkenfeld und reden nicht; sie müssen getragen werden, denn sie gehen nicht.

Auch später in Lissabon konnten wir dem katholischen Brimborium nicht entkommen. Von unserer Reiseleiterin waren wir schon gut vorbereitet. Der „Heilige Antonius“ ist der Schutzpatron Lissabons. Zu seinen Ehren findet jedes Jahr vom 12. - 13. Juni ein großes Fest statt. Die ganze Stadt ist geschmückt. Party überall. Manches hat die Anmutung von Weihnachtsmarkt im Sommer.

Der heilige Antonius ist übrigens der, der alles Verlorene wiederfindet, egal ob Schlüssel, Portemonnaie oder Glaube. Man muss nur zu ihm beten und alles findet sich wieder (so unsere Reiseleiterin).
Nach dieser Reise bin ich mir nun endgültig sicher, dass Katholizismus so gar nichts mehr mit Christentum zu tun hat. Mehr Götzendienst geht echt nicht!
Da bin ich doch froh und dankbar, DEN gefunden zu haben, der wahrer Gott ist. Der lebendig ist, den man nicht tragen muss oder mit Nägeln befestigen damit er nicht wackelt. So wie es bei Jeremia weiter heißt:
Aber der HERR ist in Wahrheit Gott. Er ist der lebendige Gott und ein ewiger König. Vor seinem Grimm erbebt die Erde, und seinen Zorn können die Nationen nicht ertragen. So sollt ihr zu ihnen sagen: Die Götter, die den Himmel und die Erde nicht gemacht haben, die werden von der Erde und unter diesem Himmel verschwinden. Er ist es, der die Erde gemacht hat durch seine Kraft, der den Erdkreis gegründet durch seine Weisheit und die Himmel ausgespannt durch seine Einsicht, auf dessen Befehl sich die Menge der Wasser am Himmel ergießt, der Wolken aufsteigen lässt vom Ende der Erde, Blitze macht für den Regen und den Wind aus seinen Kammern herauslässt. Dumm steht da jeder Mensch, ohne Erkenntnis, beschämt jeder Goldschmied wegen des Götterbildes. Denn Lüge sind seine gegossenen Bilder, Leben haben sie nicht, Nichtigkeit sind sie, ein Werk zum Gespött. Zur Zeit ihrer Heimsuchung sind sie verloren. Jakobs Anteil aber ist nicht wie diese. Denn er, der HERR, ist es, der das All gebildet hat, und Israel ist der Stamm seines Erbteils, HERR der Heerscharen ist sein Name. (Jeremia 10, 10-16)
Und so schließt sich dann auch wieder Kreis zur aktuellen Weltpolitik – Gott sei Dank!
Hallelujah! Gelobt sei unser Gott!
Euer Peter
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