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AutorenbildIngo

SCHEITERN

Das will niemand.

Um nicht zu scheitern, entwickelt der Mensch schon früh eine Strategie.

Eine Auswirkung einer solchen Erfahrung erleben wir gerade im Ukraine Krieg.

Putin hat wohl schon im Kindergarten gemerkt, wie sinnvoll es für seinen Erfolg ist, zuzuschlagen bevor die anderen Kinder ihn bedrängen. Nach dieser Devise handelt er heute noch, auch als "diktatorischer" Präsident Russlands.


Wie ist das mit dem Scheitern, muss es wirklich verhindert werden, scheitert Gott womöglich auch?

Damit möchte ich mich heute einmal beschäftigen und ein paar Beispiele anführen.


Den Begriff hörte ich vor ein paar Wochen in einem Interview. Darin ging es um ein Buch über das Scheitern. Seitdem bewegte ich das Wort in meinen Gedanken.

Am Ende der Woche hörte ich es mehrmals auf einem Symposium im Kontext Schule. Dort forderten die Referenten das Scheitern geradezu ein. Scheitern bringt weiter, hieß es.



Scheitern will gelernt sein


Mir ist aufgefallen, dass in vielen Blog-Beiträgen Sorgen thematisiert werden. Es wird nach einem Umgang mit Sorgen gesucht. Wie löse ich Sorgen auf?

Ich denke ein Ursprung für Sorge ist die Angst vor dem Scheitern. Es soll unbedingt verhindert werden. In der Gesellschaft wird uns das immer wieder vorgelebt. Fehler von Politikern werden gnadenlos verfolgt und nicht eher Ruhe gegeben, bis er/sie die Konsequenzen zieht. Meistens ist dies der Rücktritt. Die Suche nach dem/der Schuldigen ist wichtiger als das Aufarbeiten und Bearbeiten des Fehlers. So hat sich eine Schuldkultur bei uns etabliert.

Die negative Seite dieser Verhinderungsstrategie ist die persönliche Veränderung eines Menschen. Er wird mutlos, erstarrt, wird depressiv und erkrankt.


Muss das wirklich so sein?

Gehört nicht vielmehr das Scheitern zum Menschsein dazu?

Für mich ist Scheitern ein Leben lang dabei. Durch Fehler lerne ich dazu. Mache wertvolle Erfahrungen, ändere meine Einstellung, komme in Bewegung und nehme am Leben teil.



Zwei Beispiele


Als ich Jesus kennenlernte war ich sehr bewegt. Mit großer Begeisterung berichtete ich meinen Familienangehörigen, meinen Freunden und Bekannten davon. Keiner wollte es hören. Keiner war bereit und viele waren regelrecht abgestoßen von mir und meiner Erkenntnis. Die Beziehungen blieben auf der Strecke. Es hat lange Zeit gedauert, bis ich wieder einen halbwegs normalen Umgang in der Familie hergestellt hatte. Freunde und Bekannte sind fast alle nicht mehr da. Natürlich habe ich das damals als natürliche Reaktion der Anderen eingeordnet. Jesus kündigt das Verhalten schließlich auch an.

Heute weiß ich, dass ich gescheitert bin. Ich versagte mit meinem Ziel, meinen mir nahestehenden Menschen von der Liebe Jesu zu berichten. Davon, dass er die Probleme der Welt löst und eine Welt mit wiedergeborenen Nachfolgern aufbaut. Seitdem ich mir das eingestehe, kann ich auch an meinem Verhalten arbeiten. Heute nehme ich mir vor, mehr den Menschen und seine Lebenswirklichkeit in den Blick zu nehmen. Ihn erst mal so anzunehmen, wie er ist. Und nicht mit der Forderung der Umkehr sprichwörtlich mit der Tür ins Haus zu fallen.


Arbeitslos sein wird als persönliches Scheitern eingeordnet. Egal ob selbst verschuldet oder durch die äußeren Umstände verschuldet.

Zu Beginn der "Corona-Zeit" war ich arbeitslos. Schnell waren die Gedanken bei mir. Warum passiert mir das? Warum bin gerade ich als einer der ersten betroffen?

Gottseidank war ich durch frühere Erfahrungen schon etwas geübt darin, diese Gedanken nicht zu stark werden zu lassen. Ich hob den Kopf an und fand schnell eine neue Herausforderung. Heute sage ich, dass mich das Scheitern voran gebracht hat.



Gott und Scheitern


Das kann ich mir nicht vorstellen. Der allmächtige Gott kann nicht scheitern.

Oder?


Der HERR sah, dass die Menschen voller Bosheit waren. Jede Stunde, jeden Tag ihres Lebens hatten sie nur eines im Sinn: Böses planen, Böses tun. Der HERR war tieftraurig darüber und wünschte, er hätte die Menschen nie erschaffen. »Ich werde die Menschen, die ich gemacht habe, wieder vernichten!«, sagte er. »Ja, nicht nur die Menschen – auch die Tiere auf der Erde, von den größten bis zu den kleinsten, und ebenso die Vögel am Himmel. Es wäre besser gewesen, ich hätte sie erst gar nicht erschaffen.« 1. Mose 6, 5-7

Hier, noch ganz am Anfang der Bibel, stellt Gott fest, dass irgendetwas schief läuft mit seiner Schöpfung. Beim Schöpfungsbericht war noch alles gut. Jetzt steht das Projekt vor dem Aus. Gott sieht ein, dass er gescheitert ist. Der Mensch läuft aus dem Ruder. Er verhält sich Böse, durch und durch. So war das scheinbar nicht gewollt.


Ja, Gott hat die Menschen und die Tiere nicht vernichtet. Das sehe ich nicht zuletzt daran, dass ich hier diesen Blog schreibe und ihr ihn lest.

Gott hatte ein Einsehen, besann sich und fand eine Lösung, mit der Situation umzugehen.


Und das ist für mich das vorbildliche Verhalten, mit Scheitern umzugehen. Gott resigniert nicht. Er kommt ins Tun und rettet sein Vorhaben. Er gibt nicht auf. Er bleibt dran. Er ist treu, er verlässt sein Ziel nicht aus den Augen. Er ist gerecht.


Später lese ich in der Bibel von einigen Propheten, die Israel, dem Volk Gottes aufzeigen sollten, was geschieht, wenn sie so weiterleben. Die meisten dieser Menschen scheiterten an ihrer Aufgabe. Oft wurden sie getötet.

Der letzte dieser Propheten war Jesus. Er verkündete den damaligen Israeliten das kommende Reich Gottes. Doch die Führer nahmen ihn nicht ernst. Sie fürchteten den Verlust ihrer Macht, ihrer Stellung und den damit verbundenen Vorzügen. Dem eigenen Scheitern kamen sie zuvor, indem sie Jesus töteten. So kam es zur Kreuzigung. Und zu diesen Worten kurz vor seinem Tod.


Gegen drei Uhr schrie Jesus laut: »Eli, Eli, lema sabachtani?« Das heißt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« Matthäus 27,46

Ohje, nun war Jesus gescheitert. Sein Leben ausgelöscht. Alles umsonst. Er wurde nicht verstanden. Die Rettung der Menschen nur ein schöner Gedanke. Sie nahmen seine Ideen nicht an. Der Erlösungsweg war gescheitert.

Aus, Ende, vorbei.


Auch hier wissen alle, dass dies nicht so ist. Aus dem Scheitern ist der Ausweg für Alle geworden.

Jesus ist auferstanden.

Er lebt.

Und alle die seitdem zu ihm gehören werden auch auferstehen.

Am Tag seines Wiederkommens.

Auf den ich mit Sehnsucht warte.


In diesem Sinne, wünsche ich dir proaktive Handlungsideen.


Ingo



Übrigens,

die Worte Jesu aus dem letzen Bibelzitat stammen aus dem Psalm 22 von David. Es ist interessant zu lesen, welche Wendung hier beschrieben wird.


Zum weiteren Vertiefen:

Im Netz habe ich diesen Artikel gefunden.


Anmerkungen und Fragen könnt ihr gern als Kommentar eintragen.

Oder gern auch direkt an mich:


Die Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für alle® entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica. Inc.® Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis-Verlag Basel.


Ingo Tauchert


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