Zwei Wochen hat unser Blog nun pausiert. Man sollte meinen, die zusätzliche Zeit hätte dazu geführt, dass ich heute etwas wohl durchdachtes, neues, anregendes und erbauliches mit euch teilen kann.
Aber die Realität sieht leider so aus, dass ich hier am Sonntag vor der Veröffentlichung vor dem PC sitze und nicht weiß, was ich schreiben soll. Ich habe kein neues Erlebnis mit Gott, von dem ich berichten könnte, keine neue Erkenntnis, die ich mit euch teilen könnte oder einen Gedanken, der mich schon lange beschäftigt und den ich heute zu Papier bringen könnte.
Wenn ich mich umsehe, dann habe ich das Gefühl, ich bin von Menschen umgeben, die eine Menge zu schreiben hätten. Sie stellen sich voll Gottvertrauen neuen Herausforderungen, sie erzählen mir von neuen Dingen, die sie mit Gott erlebt haben oder sie setzen sich mit wichtigen Fragen auseinander, zu denen sie nach Gottes Antwort suchen.
Aber bei mir passiert nichts. Mein Glaubensleben steht scheinbar still.
Damit meine ich nicht, dass ich Zweifel habe oder das Gefühl, dass in meiner Beziehung mit Gott etwas nicht in Ordnung ist. Ich stecke nicht wirklich in einer Krise. Aber ich entwickle mich auch nicht weiter.
Normalerweise würde jetzt in einem Artikel oder YouTube-Video der Abschnitt anfangen, in dem ich euch davon berichte, wie ich dieses Problem gelöst habe. Am besten in 5 einfachen Schritten, die ich euch an die Hand geben kann, falls es euch genauso geht. Aber ich habe noch keine Lösung. Ich stecke selbst noch mittendrin und das schon seit einer ganzen Weile.
Alles, was ich gerade tun kann, ist euch davon zu berichten. Und wenn es euch vielleicht ähnlich geht, kann ich euch sagen, dass ihr damit nicht allein seid.
Eine notwendige Pause (?)
Die zwei Wochen Pause, die der Blog gemacht hat, waren notwendig und haben mir die Zeit gegeben, einige Dinge, die in letzter Zeit passiert sind, zu verdauen, bevor ich einen nächsten Beitrag schreiben muss. Vielleicht ist die Pause, die mein Glaubensleben scheinbar macht, auch notwendig.
In einem gewissen Sinn bin ich Gott sogar dankbar dafür, dass ich mich glaubensmäßig gerade keiner neuen großen Herausforderung gegenüber sehe. Im Moment ist es für mich manchmal schwierig genug, meinen Alltag zu meistern und alles unter einen Hut zu kriegen, wofür ich verantwortlich bin. Immer wenn eine stressige Woche zu Ende geht und ich mich auf eine "normale" nächste Woche freue, scheint die nächste Hürde aufzutauchen - egal ob beruflich oder privat - ohne dass ich wieder in einen entspannten und geregelten Alltag zurückfinde. Da bin ich manchmal froh, mich nicht auch noch mit großen Glaubensfragen quälen zu müssen, sondern einfach Schritt für Schritt mit Gottes Hilfe durch meinen chaotischen Alltag gehen zu können.
Auf der anderen Seite ärgert es mich, so vielen anderen Dingen meine Aufmerksamkeit schenken zu müssen, wenn es doch eigentlich wichtiger sein sollte, an meiner Beziehung zu Gott zu arbeiten. Im Glauben zu wachsen. Die Gemeinde wachsen zu lassen. Mich für meine Geschwister einzusetzen. Aber ich sehe gerade nur vom Spielfeldrand aus zu und warte darauf, eingewechselt werden zu können und wieder zurück im Spiel zu sein. Wieder etwas beitragen zu können – auch in Form eines „ordentlichen“ Blog-Beitrags.
Es geht nicht immer nur bergauf
Manchmal vermitteln die Beiträge, die wir für diesen Blog schreiben aber vielleicht auch ein Bild, das nicht immer der Realität entspricht. In unserem Glaubensleben geht es nunmal nicht immer stetig bergauf. Manchmal fallen wir in ein Tief oder manchmal lässt der nächste Anstieg in der Entwicklungskurve länger auf sich warten – so wie bei mir im Moment.
Wichtig ist glaube ich vor allem, das Vertrauen nicht zu verlieren. Das Vertrauen darauf, dass es für Gott in Ordnung ist, dass unsere Entwicklung nicht linear verläuft und dass er sowohl in den Höhen und Tiefen als auch auf den Plateaus an unserer Seite ist und uns weiter begleitet.
Ich kann euch an dieser Stelle versichern, dass ich mich auch in dieser Zeit weiterhin von Gott getragen fühle und wahrnehme, wie er mir immer wieder Situationen erleichtert oder Dingen, die ich nur halbherzig angehen konnte, trotzdem einen guten Ausgang schenkt. Ich fühle mich also keineswegs allein gelassen.
Wie der nächste Schritt auf meinem Glaubensweg aussieht – darauf bin ich schon sehr gespannt. Trotzdem bin ich dankbar dafür, dass Gott mir gerade eine Verschnaufpause gönnt, um mir die Zeit zu geben, einige Dinge zu klären, die erst auf den zweiten Blick auch mit meinem Glaubensleben und dem Leben in der Gemeinde zu tun haben.
Ich hoffe, euch bald wieder etwas neues und erbauliches berichten zu können, sobald ich in meinem persönlichen nächsten Kapitel angekommen bin. Immerhin werde ich meinen nächsten Beitrag aus einer neuen Wohnung in einer neuen Stadt schreiben. Wer weiß, was dieser Neuanfang alles anstoßen wird.
Bis zum nächsten Mal!
Eure Lea
Jesaja 55,9
Wer hat uns beigebracht immer rennen zu müssen? Wer hat uns beigebracht immer Leistung zu erbringen? Sind wir nur dann geliebt, akzeptiert, wenn immer "was geht"?
https://youtu.be/-7I4G047wkA
Marco