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„Kontrolle ist eine Illusion und Hilflosigkeit ist der Normalzustand“

Vor einer Weile habe ich mit meinem Mann zusammen einen Podcast von "Netztheologen" gehört. Der Podcast heißt Biotracking: Wie Fitbit, Schrittzähler und Statistik unser Menschenbild verändern (https://open.spotify.com/episode/0p3k26ZHMgRXRrlgmRfJue). In dem Podcast reden die beiden Moderatoren Roman und Chris über Körperdaten aus verschiedenen Apps, seien es Apps, die die Fitness tracken oder aber auch Zyklus-Apps für Frauen, und die Auswirkungen dieser Daten auf unser Menschenbild.


Es geht dabei zum Beispiel darum, ob man sich zu sehr mit dem „normalen Durchschnittsmenschen“ vergleicht, aber auch darum, wie diese Daten vielleicht doch sinnvoll genutzt werden könnten. Roman vertritt dabei die eher theologische Sichtweise und Chris klärt über die wissenschaftlich-technische Sichtweise auf.


An einer Stelle bin ich beim Zuhören besonders hängen geblieben. Es geht mir eigentlich nur um einen Satz, den Chris von seinem Pastor zitiert hat, aber damit ihr das auch etwas einordnen könnt, werde ich euch eine kurze Zusammenfassung der Stelle geben. 😉


Chris und Roman haben über die Abhängigkeit gehandicapter bzw. kranker Menschen geredet. Viele Menschen sind auf Medikamente oder auch technische Hilfsmittel angewiesen, um zu überleben. Dadurch machen sie eine Erfahrung, die gesunde Menschen in dem Ausmaß nicht machen können. Eigentlich würde man sagen, dass die Gesunden den Kranken etwas voraushaben, da sie ja nicht abhängig sind von Medikamenten beispielweise.


Chris und Roman haben dann allerdings erwähnt, dass alle Menschen in gewisser Weise abhängig sind, sei es von der Luft, die wir atmen oder Geld, damit wir uns etwas zu Essen kaufen können. Eigentlich ist die Abhängigkeit nichts Negatives, sondern das, was das Menschsein ausmacht. Den gehandicapten oder kranken Menschen ist das nur vielmehr bewusst und die Gesunden verleugnen das und leben somit eigentlich in einer Illusion. An dieser Stelle (Minute 24:34) hat Chris seinen Pastor zitiert, der einmal sagte: „Kontrolle ist eine Illusion und Hilflosigkeit ist der Normalzustand.“ Die Gesunden vergessen das nur immer und verdrängen, wie fragil eigentlich alles ist.


Und um genau diesen Satz geht es mir eigentlich:

„Kontrolle ist eine Illusion und Hilflosigkeit ist der Normalzustand.“

Es steckt so viel Wahres darin. Wir denken oft, dass wir die Kontrolle über unser Leben haben müssten und wenn das nicht so sein sollte, dann läuft irgendetwas falsch. Doch wie oft stoßen wir an unsere Grenzen und merken, dass es gar nicht so einfach ist, immer die Kontrolle über alles zu behalten? Sind wir nicht eigentlich oft hilflos und wissen nicht, was wir tun sollen?



Mir geht es auf jeden Fall oft so. In so vielen Situationen weiß ich nicht weiter und könnte fast an der Situation verzweifeln.


Wie gut, dass der Gedankengang an dieser Stelle nicht aufhören muss und wir in unserer Hilflosigkeit ertrinken müssen. Für mich kommt jetzt Gott ins Spiel. ER ist es, auf den wir vertrauen können. ER sorgt und kümmert sich um uns.

„Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen werdet, noch um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Schaut auf die Vögel des Himmels: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in Scheunen - euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht mehr wert als sie? Wer von euch vermag durch Sorgen seiner Lebenszeit auch nur eine Elle hinzuzufügen? Und was sorgt ihr euch um die Kleidung? Lernt von den Lilien auf dem Feld, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht, ich sage euch aber: Selbst Salomo in all seiner Pracht war nicht gekleidet wie eine von ihnen. Wenn Gott aber das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen! Sorgt euch also nicht und sagt nicht: Was werden wir essen? Oder: Was werden wir trinken? Oder: Was werden wir anziehen? Denn um all das kümmern sich die Heiden. Euer himmlischer Vater weiss nämlich, dass ihr das alles braucht. Trachtet vielmehr zuerst nach seinem Reich und seiner Gerechtigkeit, dann wird euch das alles dazugegeben werden. Sorgt euch also nicht um den morgigen Tag, denn der morgige Tag wird für sich selber sorgen. Jeder Tag hat genug an seiner eigenen Last.“ (Matthäus 6,25-34)

Wie unfassbar schön ist diese Aussicht, vor allem vor dem Hintergrund, dass wir so oft hilflos sind und nicht weiterwissen. Natürlich passieren auch manchmal schlimme Dinge, aber Gott ist trotzdem immer bei uns und stärkt uns dann vor allem auch geistlich.

„Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir! Hab keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich mache dich stark, ja, ich stehe dir bei! Ja, ich halte dich mit der rechten Hand meiner Gerechtigkeit!“ (Jesaja 41,10)

Mir gibt das einfach eine Ruhe und Gelassenheit, die ich sonst nicht hätte. Wenn ich mal wieder das Gefühl habe, zu verzweifeln und nicht weiter zu wissen, weiß ich, dass ich einfach nur zu Gott beten muss. Entweder, er hilft mir direkt in der Situation oder ich finde durch Gott Ruhe, Gelassenheit und Frieden mit der Situation. Das ist schon so oft passiert.

„Sorgt euch um nichts, sondern lasst in allen Lagen eure Bitten durch Gebet und Fürbitte mit Danksagung vor Gott laut werden. Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus.“ (Philipper 4,6-7)

Von "for KING & COUNTRY" gibt es ein sehr schönes Lied, das wunderbar zu diesem Thema passt. Es heißt „Shoulders“ und ich lasse euch hier mal den Spotify-Link da, damit ihr mal reinhören könnt 😉: https://open.spotify.com/album/3JgsuH1i4ddVP4Ke5zf87I


Das war jetzt heute wirklich nur ein ganz kurzer Gedanke von mir. Aber ich habe in letzter Zeit so oft festgestellt, dass Gott für mich da ist und für mich sorgt und ich diese Unterstützung von ihm auch tatsächlich häufig brauche. Und dieser Satz aus dem Podcast hat mich einfach etwas wachgerüttelt, dass es wahrscheinlich vielen Menschen so geht. Sei es nun psychisch oder physisch.


Da ist es doch einfach wunderbar, jemanden zu haben auf den wir uns so sehr verlassen können und der uns versprochen hat, sich um uns zu kümmern. Ohne dass wir groß etwas dafür machen müssten. Es reicht schon aus, wenn wir sagen: „Gott, ich brauche dich. Bitte sei bei mir und hilf mir.“ Und dann ist er da und leitet uns auf unserem Weg.



Eure Lisa ♥

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