top of page
  • AutorenbildLea

In den kleinen Dingen

Vor Kurzem konnte ich an der Versammlung unserer Gemeinde sonntags nicht teilnehmen. Um zumindest etwas ähnlichen Input zu haben, hörte ich mir nach dem Frühstück eine Podcast-Folge zu dem Thema “Gott in allem sehen” an. Der Beitrag wurde vom Press On Journal veröffentlicht, von dem auch Daniel und Lisa hier schon des öfteren berichtet haben. Wer sich den kompletten Beitrag anhören oder lesen möchte, findet ihn auf der Internetseite des Press On Journals oder in der Audio-Fassung bei Spotify.


Die Schwester von welcher der Beitrag stammte, erzählte davon, wie sie mit der Zeit gelernt hat, Gottes Wirken mehr und mehr in ihrem Leben zu sehen und was ihr dabei hilft, sich seiner Anwesenheit bewusst zu sein. Dabei blieb vor allem der Verweis auf einen Vers aus dem Römerbrief bei mir hängen, den ich bisher eher in einem anderen Kontext gelesen hatte:

“Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach seinem Vorsatz berufen sind.” (Römer 8,28)

Bisher kannte ich diesen Vers vor allem als tröstende Worte. Er versichert uns, dass egal, was in unserem Leben auch passiert, wir auf ein gutes Ende hoffen dürfen und dass Gott auch in negativen Erfahrungen dafür sorgen kann, dass sie einen positiven Einfluss auf uns haben. Doch im Kontext der Podcast-Folge lag der Fokus vielmehr darauf, dass Gott in allem wirken kann, was uns umgibt.



Alles - ohne Ausnahme


Wenn uns alle Dinge zum Guten mitwirken, bedeutet das auch, dass Gott in allen Dingen zu finden ist. Es gibt keinen Teil unseres Lebens, der von Gottes Wirken ausgeschlossen ist. Aber sehen wir Gott tatsächlich in allem?


Wenn ich mir diese Frage stelle, gibt es eindeutig Bereiche meines Lebens, in denen es mir schwerer fällt, Gott zu sehen. In vielen Fällen trifft dies besonders auf Dinge zu, die mir zu klein, zu trivial oder “zu weltlich” erscheinen, als dass ich Gott darin finden könnte. Lustigerweise hatte ich aber erst vor Kurzem einen sehr trivialen Gott-Moment, der mir im Grunde das Gegenteil bewiesen hat und den ich an dieser Stelle mit euch teilen möchte.


Wie ihr wisst, bin ich vor ein paar Monaten umgezogen. Auch, wenn ich mich langsam daran gewöhne, in einer neuen Stadt zu wohnen, gibt es doch ein paar Dinge, die ich vermisse. Eines dieser Dinge könnte trivialer nicht sein: Mein Lieblingsbrot. In der letzten Stadt, in der ich gewohnt habe, gab es einen Bäcker bei mir um die Ecke, der sehr leckere Brote und Brötchen hatte, für die ich bisher keinen guten Ersatz gefunden hatte.


Umso größer war meine Überraschung, als ich neulich nach dem Einkaufen im Supermarkt an der Bäckereitheke vorbeilief und mein Brot im Regal liegen sah. Es sah genau so aus, hatte den gleichen Namen und nachdem ich es mit nach Hause genommen hatte, stellte sich schnell heraus: Es ist genau das gleiche Brot!



Das ganze mag nach einem kleinen, unbedeutenden Erlebnis klingen, aber für mich war es das Highlight meines Wochenendes und hat mir dabei geholfen, mich in der neuen Stadt noch ein Stück mehr Zuhause zu fühlen. Und ich bin fest davon überzeugt, dass Gott hier seine Finger im Spiel hatte. Wenn Gott also sogar durch ein Brot wirken kann, wie sollte es dann Dinge geben, die zu klein oder unwichtig für ihn sind?



Nichts ist zu klein


Der Irrglaube, dass es Bereiche unseres Lebens gibt, in denen Gott nicht zu finden ist, kommt glaube ich daher, dass wir uns einreden, Gott könnte sich für diese Dinge nicht interessieren. Aber wir finden Gott nicht nur sonntags in der Gemeinde oder wenn wir in der Bibel lesen. Gott ist genauso bei der Arbeit, im Supermarkt oder abends auf dem Sofa an unserer Seite und er wirkt in allen Teilbereichen unseres Lebens gleichermaßen - weil er sich für alle Teilbereiche unseres Lebens interessiert.


Das gleiche gilt auch für das Gebet. Ich habe mich schon oft dabei erwischt, wie ich bei manchen Themen zögere, sie vor Gott zu bringen, auch wenn sie mich gerade sehr beschäftigen. Doch auch im Gebet müssen unsere Anliegen nicht erst eine festgesetzte Grenze der Wichtigkeit und Heiligkeit überschreiten, damit wir sie ansprechen dürfen. Wenn es uns wichtig ist, dann interessiert sich auch Gott dafür.


Es gibt nichts, was zu klein, zu trivial oder zu weltlich für ihn ist. Ganz im Gegenteil: Der Schöpfer des Universums kennt mein Lieblingsbrot!



Bis zum nächsten Mal!

Eure Lea



P.S.: Welche Erlebnisse hattet ihr schon, bei denen ihr Gott in den kleinen, alltäglichen Dingen sehen konntet? Teilt sie gerne in den Kommentaren! 😊

1 Kommentar
bottom of page