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Gott, wie hältst du es nur mit uns aus?!

  • Autorenbild: Lisa
    Lisa
  • 28. Apr.
  • 5 Min. Lesezeit

Diese Frage habe ich mir letzte Woche beim Einkaufen mit den Kindern gestellt. Eigentlich fing alles schon an, als ich die Kinder von der Kita abgeholt habe. Die Kleine war super müde und gar nicht erfreut, dass ich mit dem Auto da war, um einkaufen zu fahren. Viel lieber wollte sie mit ihrem neuen Fahrrad nach Hause fahren. Das hat sie auch zum Ausdruck gebracht. Auch wenn ich ihren Frust absolut verstehen konnte, mussten wir leider trotzdem einkaufen fahren. Auf dem Weg zum Einkaufen schlief sie ein und so saß ich mit der Großen quatschend noch eine kleine Weile im Auto auf dem Supermarkt-Parkplatz – bis sie meinte, sie müsse zur Toilette. Mein Stressrucksack wurde also noch ein Stückchen voller. Nicht gerade zuträglich war, dass die Kleine so absolut gar nicht begeistert war, dass ich sie wieder wecken musste. Sie hätte sehr gerne noch weitergeschlafen und dann die Nacht zum Tag gemacht ...

 

Die Kleine durfte in den Einkaufswagen aber die Große passte nicht, MUSSTE also laufen. So kam auch auf ihrer Seite schlechte Laune auf. Der Kindergarten schien recht anstrengend gewesen zu sein und beide waren entsprechend fertig. Beim einkaufen wurde die schlechte Laune dann nicht besser. Die Große fing irgendwann an, sich auf den unteren Teil des Einkaufswagens zu stellen und oben festzuhalten, sodass sie mitfahren konnte. Das führte dazu, dass ich nicht mehr wirklich lenken konnte und der Wagen sich nur sehr schwer bewegen ließ. Also sagte ich ihr, sie müsse wieder runter gehen, wovon sie nicht sehr angetan war. Daher versuchte sie immer und immer wieder auf den Wagen zu klettern und ich musste ihr immer und immer wieder sagen, dass sie bitte runter gehen solle. Das führte irgendwann dazu, dass sie ein Stückchen vorauslief und sich in einem Gang versteckte, was ihr tatsächlich gar nicht ähnlich sieht. Soll heißen: Sie hatte wirklich, wirklich schlechte Laune und war absolut nicht kooperationsbereit.

 

Deswegen entschied ich mich dann auch für die SB-Kasse (um in dem Moment möglichst Kontakt mit anderen Menschen zu vermeiden). Allerdings scannte das Scan-Gerät bereits den ersten Artikel doppelt, sodass ich die Hilfe-Taste drücken und mit zwei quengelnden, schlecht gelaunten Kindern dort warten musste. Eigentlich sollte es doch schnell und unkompliziert sein. Während wir also da standen und warteten, kletterte die Große erneut auf den Wagen und zog sich an der Seite hoch. Dieses Mal hatte auch der Wagen keine Lust mehr und begann umzukippen. Ich konnte ihn zum Glück noch auffangen, immerhin saß die Kleine noch drin. Dabei fiel mir allerdings mein Portemonnaie aus der Hand und verteilte Kundenkarten, SANIFAIR-Bons, Busfahrkarten, Kassenbons und was man sonst noch so aufbewahrt auf dem Boden. Sowohl die Große als auch ich hatten einen riesigen Schrecken bekommen. Und das war genau der Moment, in dem ich dachte:


„Gott, wie hältst du es nur mit uns aus?!“


Ich war am absoluten Rande meiner Nerven. Dabei, so dachte ich mir, hatten die zwei jetzt ja gar nicht den größten Blödsinn aller Zeiten gemacht. Nur immer und immer wieder irgendwelche Kleinigkeiten, die meine Nerven und Kraft gefordert haben. Und wir? Machen wir nicht auch immer und immer wieder irgendwelche Sachen, die Gott mit Sicherheit die Hände über dem Kopf zusammenschlagen lassen? Ich würde sogar noch weiter gehen und vermuten, dass diese Sachen die meiste Zeit gravierender sind als das, was die Kinder oft machen. Das hat mir einfach mal wieder gezeigt, wie unfassbar gut und gnädig Gott ist.

„Preist den HERRN, denn er ist gut, ewig währt seine Gnade.“ (Psalm 118,1)


Das Verrückte ist ja auch, dass Gott es trotzdem besser mit uns aushält, als ich, wenn die Kinder mich auf die Palme bringen. Obwohl wir viel mehr und schlimmeren Blödsinn machen, ist er einfach ein viel besseres Elternteil ist als ich.

„Wer unter euch gäbe seinem Sohn, wenn er ihn um Brot bittet, einen Stein, und wenn er ihn um einen Fisch bittet, eine Schlange? Wenn also ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen, die ihn bitten, Gutes geben.“ (Matthäus 7,9-11)

Wir müssen ihn nur einfach bitten, so wie es in Matthäus in den Versen davor steht:

„Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan. Denn wer bittet, empfängt; wer sucht, der findet; wer anklopft, dem wird aufgetan.“ (Matthäus 7,7-8)

Ich liebe meine Kinder so sehr, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann. Gott liebt uns sogar noch mehr. Dazu eine etwas längere Bibelstelle (in der versucht wurde, Gottes Liebe zusammenzufassen), weil ich sie sehr schön finde und mich nicht auf einen Vers beschränken konnte (und wollte):

„Ihr Lieben, lasst uns einander lieben! Denn die Liebe ist aus Gott; und jeder, der liebt, ist aus Gott gezeugt, und er erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist Liebe. Darin ist die Liebe Gottes unter uns erschienen, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben. Darin besteht die Liebe: Nicht dass wir Gott geliebt hätten, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als Sühne für unsere Sünden. Ihr Lieben, wenn Gott uns so geliebt hat, sind auch wir verpflichtet, einander zu lieben.  Niemand hat Gott je geschaut. Wenn wir aber einander lieben, bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist unter uns zur Vollendung gekommen. Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns: Dass er uns von seinem Geist gegeben hat. Und wir haben geschaut und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Retter der Welt. Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er bleibt in Gott. Und wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und ihr geglaubt. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm. Darin ist die Liebe unter uns zur Vollendung gekommen: Dass wir dem Tag des Gerichts mit Zuversicht entgegensehen sollen, denn wie er, so sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, nein, die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht rechnet mit Strafe; wer sich also fürchtet, ist in der Liebe nicht zur Vollendung gekommen. Wir aber lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott, und er hasst seinen Bruder, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder, den er vor Augen hat, nicht liebt, kann nicht Gott lieben, den er nicht vor Augen hat. Und dieses Gebot haben wir von ihm: dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder liebe.“ (1. Johannes 4,7-21)

Und während ich jetzt hier im Wintergarten (also quasi im Garten, nur etwas wärmer) sitze, die Natur und die letzten Reste Sonne genieße, etwas Grillduft der Nachbarn erschnuppere und diese Zeilen schreibe, bin ich einfach nur unsäglich dankbar.

„Dank sei Gott für seine unbeschreiblich große Gabe.“ (2. Korinther 9,15)

Ich hoffe, ich konnte euch ein Stückchen Liebe und Dankbarkeit abgeben und wünsche euch eine schöne Woche.

 

Eure Lisa ♥

 
 
 

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