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  • AutorenbildFreya

Gerettet

Wenn ihr wollt, könnt ihr beim Lesen dieses Lied hören:




Licht und Sonne Ein warmer Tag Fliegen durch die Schöpfung Freiheit Hunger Auf der Suche nach Nahrung Grüne Blätter in Aussicht Vorfreude


Anflug Plötzlicher Windstoß Kontrollverlust Absturz Angst Verkehrte Welt Landung auf dem Rücken Hilflos

Der Frühling ist eine meiner Lieblingsjahreszeiten. Die Tage werden länger und die vielen Tiere und auch wir menschlichen Wesen erwachen alle so langsam aus dem Winterschlaf. Es scheint so, als hätten alle viel zu tun. Es herrscht so etwas wie eine Aufbruchsstimmung.


Da sind so viele Geräusche:


Das Brummen und Summen der Bienen, die von einer Blüte zur nächsten fliegen …


Das Zwitschern und Pfeifen der Vögel, die ihre Nester bauen und ihren Nachwuchs versorgen …


Das Schnattern der Enten und Gänse …


Das „Kuckuck“ des Kuckucks, der versucht mit seinem Ruf ein Weibchen anzulocken …


Das Rascheln der Blätter im Wind …


Das Quaken der Kröten und Frösche, die (leider nachts) aktiv auf Partnerinnensuche sind …


... Und dann sehe ich noch die vielen Menschen, mich eingeschlossen, die es freudestrahlend nach draußen zieht: Da wird der Liegestuhl aufgestellt und das erste Sonnenbad genommen, Gemüsebeete angelegt, Blumen gegossen, Tiere beobachtet und nachgeahmt ... ... Doch am meisten freuen sich die Kinder (oder?): Endlich wieder auf den Spielplatz gehen, barfuß laufen, durch Pfützen springen, im Matsch spielen, Freunde treffen, den ganzen Tag draußen verbringen und die Zeit vergessen.


Der Frühling ist keine ruhige Zeit. Alle Menschen und Tiere erscheinen motivierter, positiver. Auch mich zieht es nach draußen und ich spüre die Freiheit durch das Licht und gleichzeitig die Sicherheit durch die Wärme auf meinen Schultern. Besonders im Frühling bemerke ich meine Verbundenheit mit der Natur – Gottes Schöpfung.


Wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen auf mich fallen, muss ich raus. Da ich keinen Garten habe, gehe ich auf meinen Balkon. Dort stehen ein paar Pflanzen, die auf meine Versorgung und Pflege angewiesen sind. Bei meiner fast täglichen Wasserkontrolle, bemerke ich hinten in einer Ecke einen großen, braunen Maikäfer. Er liegt auf dem Rücken und bewegt sich nicht, deshalb halte ich ihn für unlebendig.

Neugierig gehe ich auf den Käfer zu. Bei näherem Hinsehen bemerke ich doch etwas: Seine kleinen Beinchen strampeln hin und her, so als ob er mir mit allerletzter Kraft mitteilen wollte:

„Hey, ich lebe noch! Bitte hilf mir und drehe mich um!“

Schnell hole ich einen alten, weißen Briefumschlag und versuche ihn damit umzudrehen. Gar nicht so einfach. Durch seinen glatten Rücken rutscht er immer wieder vom Papier. Doch ich gebe nicht auf. Nach ein paar Minuten habe ich es geschafft und der große Maikäfer steht wieder auf seinen 6 Beinchen …


… doch …


… er bewegt sich nicht mehr!


Jetzt wollte ich diesem Geschöpf helfen, doch bei meinem Rettungsversuch hat ihn seine letzte Kraft verlassen . Etwas niedergeschlagen verlasse ich den Balkon und übergebe ihn still und etwas hilflos in Gottes Hände.


Am nächsten Tag gehe ich wieder auf den Balkon. Der Käfer ist weg. Etwas verwundert sehe ich mich um. Weit und breit keine Spur von ihm.


Wo ist er?

Meine ersten Gedanken sind voller Dankbarkeit und Hoffnung. Ich bin mir sicher, dass Gott und Jesus diesen Käfer gerettet haben (erst beim Schreiben dieses Blogs fiel mir auf, dass der Käfer vielleicht auch gegessen wurde!?).


Wäre ich noch länger auf den Balkon geblieben, hätte ich den Käfer bestimmt in die Freiheit fliegen sehen.


Wieder einmal wird mir bewusst, dass Gott und Jesus durch mich wirken, wenn ich es zulasse. Im Grunde habe ich es immer ihnen zu verdanken, wenn ich besonders aufmerksam bin oder aktiv helfe.


Viel zu oft schreibe ich mir meine guten Taten selbst zu und bin vielleicht sogar ein wenig stolz auf sie. Aber dann erinnere ich mich, dass mein "Gutes tun" und Helfen nicht aus mir selbst heraus kommen, sondern von Gott. Gott und sein Sohn sind die eigentlichen Retter. Ich bin ihr Werkzeug.


Ich kann und darf fühlen, wie gut es mir tut und wie es mich mit Dankbarkeit erfüllt, Lebewesen ganz selbstlos zu helfen ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Für mich ist dieses Gefühl ein Geschenk Gottes.


Auch wenn wir uns auf der Seite des Maikäfers befinden, uns hilflos fühlen, ängstlich sind, hoffnungslos auf dem Rücken festsitzen, unfähig uns umzudrehen, können wir uns auf Gottes und Jesu Hilfe verlassen. Sie schicken uns Hilfe und Rettung auf ganz unterschiedlichen und unerwarteten Wegen. Wir müssen sie nur wahrnehmen, zulassen und annehmen.


Draußen in der Welt können wir andere unterstützen, aber uns auch helfen lassen. Genau dort können wir uns auf Gott und Jesus verlassen und uns mit ihnen verbunden fühlen.


Also raus in die Natur! Es gibt jeden Tag etwas Neues zu entdecken – darunter vielleicht auch hier und da ein Lebewesen, das unsere Hilfe benötigt und das wir mit Gottes Hilfe „retten“ können.

Seine Kraft wirkt in uns.

"Gott aber kann viel mehr tun, als wir jemals von ihm erbitten oder uns auch nur vorstellen können. So groß ist seine Kraft, die in uns wirkt. Deshalb wollen wir ihn mit der ganzen Gemeinde durch Jesus Christus ewig und für alle Zeiten loben und preisen. Amen." (Epheser 3, 20-21)

Bis bald,

eure Freya


Rise up and shine!



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