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Fabelhafte Rebellen

Ein neues Jahr, ein neues Buch.



Heute möchte ich den Bestseller "Fabelhafte Rebellen" von Andrea Wolf vorstellen. Mit unzähligen Zitaten aus Texten und Briefen, die die Autorin zu einem wunderbaren und flüssigen Text verbindet, wird der Leser nach Jena in die Zeit der Jahrhundertwende um 1800 entführt.


Hier treffen sich die frühen Romantiker und philosophieren über die Erfindung des Ich.

Es war eine bewegende Zeit des Umbruchs. Napoleon führt Krieg gegen die Staaten in Europa. Die Monarchien sind in Gefahr. Und die Freunde in Jena stellen die Frage: "Wer bin ich?" Sie suchen nach einer neuen Einordnung des Menschen in der Welt, in die Schöpfung; Sie suchen nach dem Sinn des Lebens. Auch die Wissenschaft ist in Bewegung und "erfindet die Natur".


Besonders hat mich die Beschreibung der Freundesgruppe bewegt. Sie verbinden sich durch den "Ich" Begriff. Sie kommen zusammen und jeder bringt sich mit seinem Wissen und seinen Ideen ein. Sie streiten um die rechte Erkenntnis und fühlen sich gerade darin verbunden. Angetrieben von dem Gedanken, der Menschheitsentwicklung zu dienen und etwas Besonderes hervorzubringen.


Eine erste Leseprobe soll euch einen Eindruck verschaffen. Hier tauchen auch einige berühmte Namen auf. Seid gespannt.



(Wulf, Andrea: Fabelhafte Rebellen, 1. Aufl., Deutschland: C. Bertelsmann, 2022, S.162f.)


Diese positive Stimmung erinnert mich an die Situation der frühen Christentreffen. In einem Brief an die Gläubigen Menschen in Korinth schreibt ein gewisser Paulus: "Wenn ihr zusammenkommt, hat jeder etwas beizutragen: Einige singen ein Loblied, andere unterweisen die Gemeinde im Glauben. Einige geben weiter, was Gott ihnen offenbart hat, andere reden in unbekannten Sprachen, und wieder andere übersetzen das Gesprochene für alle. Wichtig ist, dass alles die Gemeinde aufbaut."(1)


Beziehung


Natürlich haben die Freunde in Jena das Zusammenkommen nicht erfunden. Es liegt in der Natur des Menschen. Und weil der Mensch ein Teil der Schöpfung ist - auch so eine Idee aus Jena - ist es auch das Werk Gottes. Gott möchte mit dem Menschen in einen Dialog treten. Auch Jesus kam mit seinen Jüngern und Jüngerinnen zusammen als Zeichen seiner Verbundenheit mit ihnen. "Dann nahm er ein Brot. Er dankte Gott dafür, brach es in Stücke und gab es ihnen mit den Worten: »Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Feiert dieses Mahl immer wieder und denkt daran, was ich für euch getan habe, sooft ihr dieses Brot esst!«


Ebenso nahm er nach dem Essen den Becher mit Wein, reichte ihn den Jüngern und sagte: »Dieser Becher ist der neue Bund zwischen Gott und euch, der durch mein Blut besiegelt wird. Es wird zur Vergebung eurer Sünden vergossen."(2) Es ist schön, wenn Freunde gleichgesinnt zusammenkommen. Bewegt von einem Geist der Erkenntnis, Hoffnung und Erlösung. Die Christen in Rom hören von Paulus: "Seid einmütig untereinander!"(3)


Wie inspirierend eine solche Gemeinschaft ist, beschreibt ein zweiter Ausschnitt aus dem Buch.



(Wulf, Andrea: Fabelhafte Rebellen, 1. Aufl., Deutschland: C. Bertelsmann, 2022, S.232f.)


Goethe ist wirklich zu beneiden. Und vieles von den Erfahrungen mit der Freundesgruppe in Jena hat einen positiven Einfluss auf sein Werk und seine Wissenschaften gehabt.



Gemeinschaft


Überall dort, wo Menschen in Beziehung gehen, findet Gemeinschaft statt. In der Ehe, unter Freunden, in der Familie, im Vereinsleben, bei der Arbeit. Wenn es gelingt, einen Ort des Austausches zu schaffen, ist das Produkt des Zusammenkommens nicht nur die Zusammenfassung der Beiträge jedes einzelnen. Es findet eine Befruchtung statt. Eine neue Erkenntnis wird gefunden. Die Lösung eines Problems, die Befriedung eines Streits oder eine neue Herangehensweise an ein Thema stellt sich ein.


Hier in unserer kleinen Glaubensgruppe erlebe ich das immer wieder. Wenn wir uns Treffen, finden wir ein Thema, das wir kontrovers besprechen. Jeder bringt seine Sichtweise mit ein. Und da wir es mit der Zeit gelernt haben, in Liebe das Gesagte aufzunehmen, blüht etwas Neues, "Höheres" auf. Manchmal ist es so, dass sich jeder beschenkt fühlt nach einem solchen Gemeinschaftstreffen. Ich glaube das ist der Ausdruck der Kraft Gottes. Gottes Geist ist wirksam.


In diesem Sinne, wünsche ich jedem eine befruchtende Gemeinschaft.


Ingo



Zur Vertiefung gebe ich euch noch eine Bibelstelle mit auf den Weg, die das Beschriebene aufgreift.


Hört auf, euch gegenseitig zu belügen. Ihr habt doch euer altes Leben mit allem, was dazugehörte, wie alte Kleider abgelegt. Jetzt habt ihr neue Kleider an, denn ihr seid neue Menschen geworden. Gott ist beständig in euch am Werk, damit ihr immer mehr seinem Ebenbild entsprecht, nach dem er euch geschaffen hat. So habt ihr Gemeinschaft mit Gott und versteht immer besser, was ihm gefällt. Dann ist unwichtig, ob einer Grieche oder Jude ist, beschnitten oder unbeschnitten, ob er aus einem anderen Kulturkreis oder aus einem Nomadenvolk stammt, ob er ein Sklave oder Herr ist. Wichtig ist einzig und allein Christus, der in allen lebt. Ihr seid von Gott auserwählt und seine geliebten Kinder, die zu ihm gehören. Darum soll jetzt herzliches Mitgefühl euer Leben bestimmen, ebenso wie Güte, Bescheidenheit, Nachsicht und Geduld. Ertragt einander und vergebt euch gegenseitig, wenn jemand euch Unrecht getan hat. Denn auch Christus hat euch vergeben. Wichtiger als alles andere ist die Liebe. Wenn ihr sie habt, wird euch nichts fehlen. Sie ist das Band, das euch verbindet. Und der Friede, den Christus schenkt, soll euer ganzes Leben bestimmen. Gott hat euch dazu berufen, in Frieden miteinander zu leben; ihr gehört ja alle zu dem einen Leib von Christus. Dankt Gott dafür! Lasst die Botschaft von Christus ihren ganzen Reichtum bei euch entfalten. Unterweist und ermahnt euch gegenseitig mit aller Weisheit und dankt Gott von ganzem Herzen mit Psalmen, Lobgesängen und Liedern, die euch Gottes Geist schenkt. Ihr habt doch Gottes Gnade erfahren! All euer Tun – euer Reden wie euer Handeln – soll zeigen, dass Jesus euer Herr ist. Weil ihr mit ihm verbunden seid, könnt ihr Gott, dem Vater, für alles danken. Kolosser 3,9-17


Anmerkungen und Fragen könnt ihr gern als Kommentar eintragen.

Oder gern auch direkt an mich:

ingo@einfach-biblisch.de


Die Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für alle® entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica. Inc.® Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis-Verlag Basel.



Zum nachschlagen die verwendeten Bibelzitate im Text:

(1) 1.Korinther 14,26

(2) Lukas 22,19.20

(3) Römer 12,16


Ingo Tauchert

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