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Ein Urlaubsbericht – oder ein Urlaub voller Analogien

Vor etwas mehr als einer Woche ging es für uns in den ersten Familienurlaub ohne Großeltern, Tanten oder Freunde; eine ganz neue Erfahrung. Unser Reiseziel war Langeoog. Eine Insel ohne Autos, was für uns bedeutete: begrenzt packen. Mit zwei kleinen Kindern ist das wirkliche eine Herausforderung, aber wir haben es tatsächlich geschafft, alles in zwei Koffer zu stopfen (und das inklusive Matschhosen, Gummistiefel und Sandspielzeug!). Einen kleinen Wickelrucksatz und einen kleinen Rucksack mit Essen und Trinken hatten wir auch noch mit, das muss fairerweise dazu gesagt werden.


Das war allerdings Nichts im Vergleich zu einigen anderen Eltern. Viele, die wir auf der Fähre gesehen haben, waren vollgepackt mit überquellenden Rucksäcken, Netzen mit Sandspielzeug, Helmen, Kinderfahrzeugen und mindestens einem Stoffbeutel. Hinzu kam oft noch ein voller Kinderwagen, in dem definitiv keine Kinder mehr sitzen konnten. Einerseits hat es sich angefühlt, als hätten wir nicht alles mitgenommen, andererseits hat es sich sehr gut angefühlt, nicht alles mitgeschleppt zu haben.

 

Ich musste unweigerlich an den Silbermond Song „Leichtes Gepäck“ denken, in dem es heißt: „Denn es reist sich besser mit leichtem Gepäck“. In dem Lied geht es eigentlich nicht direkt um eine Reise, aber diese Zeile passt offensichtlich trotzdem sehr gut. Es war sowohl körperlich als auch psychisch einfacher, mit unserem „leichteren“ Gepäck zu reisen (der größere Koffer hat nichtsdestotrotz noch 19,3 kg gewogen). Ich musste unweigerlich an Gott denken, der uns auch oft Last abnimmt, wie es in den Psalmen heißt, damit unsere Last leichter ist:

„Ich habe die Last von seiner Schulter genommen, seine Hände sind vom Tragkorb befreit.“ (Psalm 81,7)
„Wirf deine Last auf den HERRN, er wird dich versorgen, den Gerechten lässt er niemals wanken.“ (Psalm 55,23)

Auch wenn wir noch Gepäck dabeihatten, so war es doch wesentlich einfacher, mit einer kleineren Last zu reisen. Wie schön ist da die Vorstellung, dass Gott sich um uns kümmert und uns hilft, unsere Lasten (seien es physische oder psychische) zu tragen und alles etwas weniger schwer wird.

„All eure Sorge werft auf ihn, denn er kümmert sich um euch.“ (1. Petrus 5,7)

 

Auf Langeoog kann man wunderbar Zeit in der Natur verbringen. Gottes Schöpfung ist einfach so schön und einfach nur am Strand zu sitzen und aufs Meer hinauszublicken, hat etwas sehr Entspannendes. Hier ein kleiner Eindruck (in beliebiger Reihenfolge):












Die Kinder waren damit beschäftigt, Muscheln zu sammeln oder im Sand zu spielen und wir konnten tatsächlich recht gut auf unserer Picknickdecke verweilen und ein Buch lesen.



Ich habe es jetzt im Urlaub endlich mal geschafft, Tom Feltons Buch „Jenseits der Magie: Von Segen und Fluch, als Zauberer groß zu werden“ zu Ende zu lesen. Ein sehr unterhaltsames, aber zum Teil auch sehr schwerwiegendes Buch. Gegen Ende beschreibt Tom Felton, dass er sehr viel Erfüllung darin finden kann, anderen Menschen zu helfen und einfach nett zu ihnen zu sein. Was ja durchaus ein sehr biblisches Konzept ist.

„Alle Bitterkeit und Wut, Zorn, Geschrei und Lästerrede sei verbannt aus eurer Mitte, samt allem, was böse ist! Seid gütig zueinander, seid barmherzig und vergebt einander, wie auch Gott euch in Christus vergeben hat.“ (Epheser 4,31+32)
„Denn Gott ist nicht ungerecht: Er vergisst eure Taten nicht und nicht die Liebe, die ihr seinem Namen erwiesen habt, indem ihr die Heiligen unterstützt habt und immer noch unterstützt.“ (Hebräer 6,10)
„Denn zur Freiheit seid ihr berufen worden, liebe Brüder und Schwestern. Auf eins jedoch gebt acht: dass die Freiheit nicht zu einem Vorwand für die Selbstsucht werde, sondern dient einander in der Liebe! Denn das ganze Gesetz hat seine Erfüllung in dem einen Wort gefunden: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst! Wenn ihr einander aber beissen und fressen wollt, dann seht zu, dass ihr euch nicht gegenseitig verschlingt!“ (Galater 5,13-15)
„Zuverlässig ist das Wort. Und ich möchte, dass du in diesen Dingen gefestigt bist, damit die, welche auf Gott vertrauen, darauf bedacht sind, sich mit guten Taten hervorzutun. Das ist gut und nützlich für die Menschen.“ (Titus 3,8)

Das stand im krassen Gegensatz dazu, was wir zum Teil mitbekommen haben. Wie Menschen manchmal miteinander umgehen, ist mir unbegreiflich. Ich finde, es fühlt sich auch einfach nicht gut an, unfreundlich zu sein. Es gibt einem selbst doch auch viel mehr zurück, wenn man freundlich ist, lächelt und zuvorkommend ist, auch wenn man dafür selbst vielleicht einmal etwas zurückstecken muss. Der „Lohn“, der daraus hervorgeht, wiegt das in jedem Fall auf. Das bedeutet jetzt nicht, dass ich es immer schaffe, zu jedem freundlich zu sein. Jeder ist auch mal schlecht drauf. Aber es ist sowohl für mich als auch für die Menschen um mich herum so viel besser, darauf zu achten, nett und freundlich zu sein.

„Freut euch im Herrn allezeit! Nochmals will ich es sagen: Freut euch! Lasst alle Menschen eure Freundlichkeit spüren. Der Herr ist nahe. Sorgt euch um nichts, sondern lasst in allen Lagen eure Bitten durch Gebet und Fürbitte mit Danksagung vor Gott laut werden. Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus. Zum Schluss, liebe Brüder und Schwestern: Was wahr ist, was achtenswert, was gerecht, was lauter, was wohlgefällig, was angesehen, wenn immer etwas taugt und Lob verdient, das bedenkt! Was ihr bei mir gelernt und empfangen, gehört und gesehen habt, das tut! Und der Gott des Friedens wird mit euch sein.“ (Philipper 4,4-9)

 

Eine weitere Analogie, die mir im Urlaub über den Weg gelaufen ist, ist folgende: Beide Kinder haben im Fahrradanhänger gesessen, die Kleine hat geschlafen und die Große hat ein bisschen Mittagspause gemacht. Wir sind durch die Dünen gelaufen (natürlich nur auf den vorgegebenen Wegen) und mussten dann, um auf eine Art Aussichtsplattform zu gelangen, einen recht steilen Hügel hochlaufen. Damit nicht einer das ganze Gewicht schieben musste, haben wir gemeinsam geschoben und das „Leid geteilt“. Und es hat einfach sehr schön veranschaulicht, was „geteiltes Leid ist halbes Leid“ bedeuten kann. Wir hatten nämlich beide das Gefühl, mehr als die Hälfte weniger an Gewicht schieben zu müssen. Mein Mann hat passenderweise folgenden Bibelvers mit mir geteilt:

„Kommt zu mir, all ihr Geplagten und Beladenen: Ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin sanft und demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.“ (Matthäus 11,28-30)

Um es mit den Worten unserer Kleinen frei nach Rolf Zuckowski zu sagen: „Ich schaff das schon, ich schaff das schon, ich schaff das nie alleine!“ Wie gut, dass wir das nicht müssen.

 

Eure Lisa ♥

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