Seit ein paar Tagen geht es mir schlecht. Ich spüre ein Unwohlsein in meinem Bauch.
Was kann ich tun?
Gibt es dagegen ein Mittel? Einnehmen, warten und dann ist es wieder gut?
Mein Körper reagiert auf die Herausforderungen der Zeit, das spüre ich deutlich.
Also suche ich nach Hilfe bei Gott.
Mir fallen die Worte Jesu ein, die er zur Ermutigung und als Handreichung an seine Jünger und im übertragenen Sinne auch an seine Nachfolger in der Jetztzeit gerichtet hat.
Deshalb: Wenn sich dies alles zu erfüllen beginnt, dann seid zuversichtlich – mit festem Blick und erhobenem Haupt! Denn eure Rettung steht kurz bevor.« (Lukas 21,28)
Für mich spricht Jesus davon, in schwierigen Zeiten auf Gott und Christus, die im Himmel sind, zu schauen und auf sie zu vertrauen.
Gleichzeitig bekam ich Inspiration durch einen Brief aus dem Buch "Love, Henri", welches ich in meinem letzten Blog vorstellte. Henri beantwortet darin die Frage einer Frau, wie diese eine "persönlichere, tiefere, und direktere Beziehung zu Gott finden kann." In seiner Antwort denkt er an zwei Dinge.
"Das erste ist die Dankbarkeit."
Und
"Zweitens könnte ihr Leben mehr und mehr der Fürbitte gewidmet werden"
Kann mir das womöglich auch helfen? Diesem Gedanken möchte ich im Folgendem nachgehen.
Situationen des Unwohlseins
Zunächst möchte ich die Bereiche und Situationen beschreiben, die mich gerade besonders herausfordern.
In meinem familiären und im Umfeld meiner "Geschwister in Christus" Glaubensgruppe war ich im letzen halben Jahr besonders emotional belastet. Hochzeit, Geburt und Tod musste ich irgendwie verarbeiten. Und nun ist in den letzten Tagen ein langjähriger Glaubensbruder gestorben. Er war für mich der Mann, mit dem ich meinen Glauben an Jesus Christus teilen und erleben konnte, so wie ich es mir mit meinem Vater immer gewünscht hätte.
In meinem Arbeitsumfeld gibt es gerade viele Dinge und Themen zu bearbeiten. Dies hat das Potential zur Überforderung. Es fällt mir schwer, einen klaren Kopf zu behalten.
Der Zustand in der Gesellschaft trägt auch zu einem Gefühl der Unsicherheit bei. Wie gehen die Wahlen zum Bundestag aus? Wird die Gesellschaft gespalten. Gibt es noch die Möglichkeit, die notwendigen Veränderungen auszulösen und zu gestalten. Habe ich und vor allem, haben meine Kinder noch die Chance auf ein Leben in Freiheit und Frieden.
Der Blick auf das Weltgeschehen lässt mich auch erzittern. Was ist mit den USA? Können die vielen Konflikte überwunden werden? Ist der Klimawandel noch aufzuhalten? Die Weltordnung scheint im Umbruch zu sein. Das Bild einer unsicheren Zukunft erscheint deutlich am Horizont. Welche Hoffnung gibt es?
Alle vier Situationsfelder wühlen mich sehr auf und mein Körper reagiert darauf.
Wie kann mir der Blick auf Gott und Jesus helfen und die damit verbundene Aufforderung nach Dankbarkeit und Fürbitte?
danken
Um Dankbar zu sein, muss ich den achtsamen Blick auf mich entwickeln. Den Einfluss von außen muss ich regulieren. Den Zwang nach Beurteilung eingrenzen. Möglichst im Moment sein und ihn so wahrnehmen.
Dann erkenne ich, wofür ich dankbar sein kann. Die Frage, woraus besteht die gute Nachricht in den verschiedenen Situationen, kann helfen?
Ich versuche es mal.
Meine Kindheit und Jugend mit meiner verstorbenen Schwester möchte ich nicht missen. Ich danke ihr dafür.
Ich bin dankbar für meine Frau. Für meine Tochter, mit ihren Kindern und ihrem Mann, denen ich helfen kann. Meinen Söhnen, die mit mir Spaß haben und mir auch mal ihre Meinung sagen.
Für meine "Geschwister in Christus", die mich durch ihr Sein in meinem Glaubensleben begleiten. Die in einer Whatsapp Gruppe ihre Sorgen mit mir teilen.
Für Freunde, die für mich da sind und mit mir etwas unternehmen.
Danke, lieber Glaubensbruder, dass du da warst.
Als mich mein Arbeitskollege nach Rat gefragt hat, war ich überrascht und gleichzeitig dankbar. Ein gemeinsames Fest mit Kollegen macht mich froh und dankbar. Meinem Geschäftspartner, der bei neuen Aufgaben immer wieder an mich denkt, bin ich sehr dankbar. Einer Auftraggeberin, die bei einem neuen Vorhaben wieder auf mich vertraut, danke ich sehr.
Ich bin froh und dankbar, dass ich in diesem Land lebe. In dem für das tägliche Leben gesorgt ist. Freie und geheime Wahlen sorgen für eine demokratische Führung, für die ich dankbar bin. Menschen, die sich für das Gemeinwohl einsetzen, erfüllen mich mit Dankbarkeit. Dokumentationen, die mir von erfolgreichen Dingen berichten, z.B. im Umweltschutz, auch.
Für Reisen in die weite Welt bin ich dankbar, auch für Reisende, die darüber eine Dokumentation veröffentlichen. Für ein offenes Europa danke ich.
Staaten, die sich für den Wohlstand der Weltbevölkerung einsetzen, lösen Dankbarkeit in mir aus.
Dankbar bin ich Menschen, die ihr Vermögen für Gesundheit und ein bisschen mehr Gerechtigkeit in der Welt einsetzen.
Das sind schon überraschend viele Themen, die mir dazu eingefallen sind.
Und wie sieht es bei der Fürbitte aus?
bitten
Für die Befolgung des Ratschlags, der Fürbitte mehr Raum zu geben, muss ich Mitgefühl zulassen. Nur wer empathisch ist, kann spüren, was der Nächste benötigt. Mitfühlen und einfühlen ist die Voraussetzung für das Absenden einer Fürbitte zu Gott und Christus.
Und ich denke, dass es ein Urbedürfnis des Menschen ist, mitfühlend zu sein. Etwas für Andere zu tun macht glücklich. (Habe ich heute in einem Beitrag gehört.)
Was das für meine Situationsfelder heißt, schaue ich jetzt.
Lieber Vater und lieber Jesus, ich bitte ... :
... für meine Mutter und für die Familie meiner verstorbenen Schwester, dass sie einen befreiten Umgang finden mit dem Verlust ihrer Tochter, Frau und Mutter.
... für meine Frau, dass sie Glück findet.
... für meine Tochter und ihrer Familie, dass sie die Herausforderungen des Alltags meistern und Zeit bleibt für das geistige Leben.
... für meine Söhne und meine Schwiegertochter um Gesundheit.
... für meine Geschwister in Christus, dass sie zuversichtlich bleiben und mit Geduld die Ankunft unseres Herrn erwarten. Und dass sie einen friedlichen Umgang mit den Verlusten ihrer liebsten Menschen finden.
... für meine Freunde, dass sie Ruhe finden für die schönen Dinge.
... für meinen Kollegen, dass er weiter den Mut hat, auf Andere zuzugehen und eine Idee hat für einen gütigen Umgang.
... für meinen Geschäftspartner um Erfolg.
... für meine Auftraggeberin, dass ihr Vorhaben gesegnet wird und es gelingt und sie damit Menschen Gutes tut.
... für die Menschen in Deutschland, dass sie Einheit und Zusammenhalt spüren und fördern.
... für einen versöhnlichen und konstruktiven Wahlausgang.
... für die Verantwortlichen im Land, dass sie Klarheit in ihren Entscheidungen finden und damit das Vertrauen der Mitmenschen gewinnen.
... für die Wohlhabenden der Welt, das sie eine Weg finden, ihrer Verpflichtung des Eigentums nachzukommen.
... für die Konflikt- und Kriegsparteien, dass sie Wege finden des friedlichen Zusammenlebens.
... für die Tiere und die Umwelt, dass die Zeit der Erholung bald beginnt.
... für die ganze Welt, dass Christus bald kommt und sein Friedensreich beginnt.
Es tut wirklich gut, all diese Gedanken aufzuschreiben und aufzuzählen.
Wenn ihr wollt, versucht es auch einmal.

In diesem Sinne viel Entlastung beim danken und bitten.
Ingo
Anmerkungen und Fragen könnt ihr als Kommentar eintragen.
Oder gern auch direkt an mich:
Ingo Tauchert
Die Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für alle® entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica. Inc.® Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis-Verlag Basel.
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