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  • AutorenbildUlrike

NEU

Manche Dinge verändern sich automatisch von alt nach neu. Ich erlebe das jedes Jahr aufs Neue, wenn die kleinen Schneeglöckchen, die blauen und gelben Krokusse aus dem kalten Boden sprießen und unser roter Ahornbaum kleine puschelige rote Blüten ansetzt. Ein jährlich wiederkehrendes Wunder, von Gott eingerichtet und immer wieder ein Geschenk für das ich dankbar bin.


Andere „Dinge“ verändern sich plötzlich oder schleichend und hier bin ich gefragt. Kann und will ich Veränderung und spüre ich, was mich stärkt und was mich schwächt? Gott hat mich geschaffen als eigenverantwortlich handelnden Menschen, dem nicht nur Gutes und Schönes begegnet, sondern der sich durch Sorgen und Leid weiterentwickeln kann.

Eine eher schleichende Veränderung hat bei mir letztes Jahr stattgefunden. Die Anforderungen meiner Arbeitsstelle an mich, haben sich für mich derart geändert, dass ich am Ende des Jahres feststellte, das passt nicht mehr zusammen. Ich suche mir etwas Neues.

Zehn Jahre habe ich mit viel Energie und Einsatz dort gewirkt, habe mir vieles neu angeeignet und viele Lücken ausgeglichen. Rückblickend würde ich sagen, ich habe mindestens ein Vierteljahr gebraucht um zu erkennen, dass ich mich verändern muss, damit ich meine Energie nicht nur mit schweren Gedanken über die Arbeit vergeude.

Aus diesem Energiemangel heraus musste ich mich dann aufraffen und mutig neue Wege suchen. Was kann ich gut, was macht mir Spaß, was will ich nicht mehr? Und immer wieder das Gebet an Gott, wo führst du mich hin? Wo ist mein Platz?

Diese Woche ändert sich was! Ich verlasse meine alte Arbeitsstelle, meine Kollegen, das gewohnte, und zuletzt nicht immer geliebte, Umfeld und starte in eine neue Arbeitswelt mit neuen Kollegen und einem anderen Umfeld. Neues wagen ist aufregend und spannend.


Die Bibel berichtet von so vielen Ereignissen, die Menschen in „Neues“ gebracht haben, dass ich mal genauer hinschauen will und spüre, was ich daraus mitnehmen kann für meinen Neustart.

Zum Beispiel verlässt das Volk Israel Ägypten. Nachzulesen im 2.Buch Mose – Exodus:

Der einstige Wohltäter Ägypten, der durch Josef die Familie des Jakob vor dem Hungertod bewahrte, hatte das wachsende Volk der Israeliten über Jahrhunderte hinweg immer mehr unterdrückt und versklavt. Die Lebensumstände wurden immer schlechter. Der herrschende Pharao nahm diese Menschen, die ihn offensichtlich nicht anbeteten, als Bedrohung wahr. Er wollte nicht auf ihre Arbeitskraft verzichten, aber zu groß sollte dieses Volk auch nicht werden. So wurde der Erlass, alle männlichen Nachkommen zu töten, zum Schrecken für jede israelitische Familie.

Bis das Volk soweit war, das Land zu verlassen und sich auf eine große ungewisse Reise begab, durchliefen sie erst einen Prozess. Und es brauchte Anführer, die alle motivierten und durch ihr Handeln von der Führung Gottes überzeugten. Mose tat sein bestes und Aaron stand ihm zur Seite, um den Pharao davon zu überzeugen, dass er sie alle gehen ließe. Nicht nur der Pharao, sondern auch die eigenen Leute mussten motiviert und überzeugt werden. Zehn Plagen lang dauerte dieser Prozess, dann waren sich alle einig und verließen geschlossen das Land. Den Durchzug durch das Rote Meer stelle ich mir gigantisch vor. Wenn ich das miterlebt hätte, dann wäre ich von meinem Gott und dem Vorhaben sicher überzeugt gewesen. Das hört man auch in Moses Lied und Mirjams Einsatz.

Das Lied Moses
Damals sangen Mose und die Israeliten dieses Lied zu Ehren des HERRN: »Ich will dem HERRN singen, denn er ist mächtig und erhaben, Pferde und Reiter warf er ins Meer! Der HERR ist meine Rettung und Kraft, er lässt mich fröhlich singen. Er ist mein Gott, ihn will ich preisen! Er ist der Gott meines Vaters, ihn allein will ich ehren. Der HERR ist ein mächtiger Kämpfer; sein Name ist ›der HERR‹. Die Streitwagen des Pharaos und sein Heer hat er ins Meer geschleudert. Die besten Wagenkämpfer ließ er im Schilfmeer ertrinken. (…) HERR, wer unter allen Göttern ist dir gleich? Wer ist wie du, herrlich und heilig? Wer vollbringt so große, furchterregende Taten? Wer tut Wunder – so wie du? Als du deinen rechten Arm ausstrecktest, verschlang die Erde unsere Feinde. Voller Liebe führst du uns, dein Volk, das du gerettet hast! Mit großer Macht leitest du uns bis zu dem heiligen Ort, an dem du wohnst. (…) Du bringst sie zu deinem Berg und pflanzt sie dort ein, an dem Ort, den du dir als Wohnung gewählt hast. Dort ist dein Heiligtum, o HERR, das du mit eigener Hand errichtet hast! Der HERR ist König für immer und ewig!«
Die Soldaten des Pharaos waren den Israeliten mit Pferden und Streitwagen ins Meer gefolgt. Da hatte der HERR das Wasser zurückfluten lassen, und die Wogen hatten sie verschlungen. Die Israeliten aber waren trockenen Fußes mitten durchs Meer gezogen. Die Prophetin Mirjam, Aarons Schwester, nahm ihr Tamburin zur Hand. Auch die anderen Frauen schlugen ihr Tamburin, und zusammen tanzten sie im Reigen. Mirjam sang ihnen vor: »Singt dem HERRN, denn er ist mächtig und erhaben! Pferde und Reiter warf er ins Meer!« (2.Mose 15,1-4 und 11-13 und 17-21)

Könnt ihr auch die Parallelen sehen? Das Gehen neuer Wege braucht Mut und Vertrauen in die Führung Gottes. Den gewohnten, wenn auch schrecklichen Lebensumständen den Rücken zu kehren und Neues zu wagen bringt auch Unsicherheit und sehnsüchtiges Zurückdenken an das alte Leben. Denn schon nach kurzer Zeit begannen sich einige in der Wüste zu beklagen und sich das alte Leben wieder zurückzuwünschen. Gott formte sein Volk durch die Wüstenwanderung. Er gab ihnen genug zu essen und zu trinken und ließ sie Vertrauen lernen, jeden Tag aufs Neue.

So möchte ich auch ins Neue starten. Und wie war das bei Jesus? Er hinterließ völlig verunsicherte Nachfolger, als die Römer ihn zum Tod am Kreuz verurteilten und der Heilsbringer tot in einer Felsengruft lag. Ihre Vorstellungen vom Leben mit Jesus wurden plötzlich zerstört und sie mussten sich etwas ganz Neuem stellen. Natürlich waren alle erstmal traurig. Ich kann mir vorstellen, dass so mancher sich Vorwürfe machte, sie hätten nicht genug getan um ihren König zu schützen. Vielleicht haben sich einige gefragt, was sie nicht verstanden haben. Aber, es geht weiter, immer weiter. Jesus selbst zeigt sich nach seiner Auferstehung jedem so, dass jeder Nachfolger damals ihn erkannte und voll Energie der neuen Aufgabe der Verbreitung der guten Botschaft in die Welt und der Suche nach immer mehr Nachfolgern gerne nachkam.

Sehr gut! Ich möchte mich auch motivieren lassen und nach vorne schauen. Als Nachfolger von Jesus möchte ich auch für die Liebe und die gute Botschaft vom kommenden Reich Gottes auf Erden stehen und leben und meine Energie nicht mit nervenaufreibender Arbeit verbringen. Jesus ist mein Anführer!

Lehre mich, so zu leben, wie du es willst, denn du bist mein Gott! Führe mich durch deinen guten Geist, dann kann ich ungehindert meinen Weg gehen! (Psalm 143,10)


Ich wünsche euch eine gesegnete Woche und Jesus an eurer Seite, wenn ihr Neues wagt!


Eure Ulrike


Die Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für alle® entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica. Inc.® Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis-Verlag Basel.

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