top of page
  • AutorenbildLisa

Weltfrauentag

Letzte Woche war Weltfrauentag. Ich hätte es fast nicht mitbekommen, wenn eine Nachbarin nicht Bescheid gegeben hätte, dass sie einige Freundinnen einlädt, um diesen Tag zusammen zu verbringen und zu feiern. Doch auch meine Bibel-App hat diesen Tag den Frauen gewidmet und einen passenden Bibelvers angezeigt sowie ein paar Zeilen zum Nachdenken mitgeliefert.



Hinzu kommt, dass ich vor ein oder zwei Wochen mehr oder weniger durch Zufall ein Buch über Frauen in der Bibel aus der Bücherei ausgeliehen habe, weil es sehr ansprechend aussah und ich gerne mal einen Blick in das Buch werfen wollte. Es heißt „Superheldinnen der Bibel – 16 furchtlose Frauen“ von Michelle Sloan und Summer Macon. Da lag es für mich nahe, ebenfalls auf diesen Zug aufzuspringen und etwas über Frauen in der Bibel nachzudenken.


Dabei hatte ich Fragen im Kopf wie zum Beispiel: Wie verhalten sich die Frauen in der Bibel? Wie werden Frauen in der Bibel beschrieben? Welche Aufgaben haben sie und welchen Tätigkeiten gehen diese Frauen nach? Und die für mich wichtigste Frage: Was können wir von ihnen lernen? Denn ich glaube nicht, dass diesen Frauen Blumen geschenkt wurden und sie einen Tag nur für sich gefeiert haben. Den Frauentag an sich möchte ich jetzt gar nicht bewerten, ich denke nur, dass die Frauen in der Bibel andere Prioritäten und Aufgaben hatten und es mit Sicherheit etwas gibt, was wir aus ihren Geschichten mitnehmen können.


Zuallererst habe ich mir drei Frauen ausgesucht, deren Geschichten ich mir näher anschauen wollte: Debora, Maria Magdalena und Lydia. Debora Die Geschichte zu Debora kann man in Richter 4 und 5 nachlesen. Ich bin die zwei Kapitel durchgegangen und habe euch hier einmal das Wichtigste zusammengefasst:

  • Debora war eine Sängerin, Prophetin und Richterin, wobei sie die einzige Frau unter den Richtern war.

  • Sie saß meist unter der Deborapalme und half den Israeliten mit ihren Streitigkeiten.

  • Sie war eine Kriegerin und kämpfte gegen das Unrecht, das den Israeliten angetan wurde.

  • Dabei war sie unsagbar mutig und hatte uneingeschränktes Vertrauen in Gott.

  • Sie hatte keine Angst vor nichts und niemandem, weil sie wusste, dass Gott bei ihr ist.

Wow! Was für eine Frau?! Stark, mutig, weise, hilfsbereit, voller Gottvertrauen – davon kann ich mir auf jeden Fall eine Menge abgucken. Vielleicht geht es euch ähnlich. Mehr oder weniger durch Zufall bin ich letztens über einen Vers gestolpert, der mich sofort angesprochen hat und der auch sehr gut zu Debora passt:

„Habe ich dich nicht geheissen, mutig und stark zu sein? Hab keine Angst und fürchte dich nicht, denn der HERR, dein Gott, ist mit dir auf allen deinen Wegen.“ (Josua 1,9)

Zuerst dachte ich, der Vers würde mich so sehr ansprechen, weil es darum geht, mit Gott keine Angst zu haben, weil er immer bei uns ist. Was ja auch total schön ist. Doch beim zweiten Hinschauen ist mir dann aufgefallen, dass mich der Vers so angesprochen hat, weil Gott uns quasi befiehlt, mutig und stark zu sein. Es ist die eine Sache, mehr oder weniger passiv zu lesen, dass wir uns auf Gott verlassen können. Aber dass Gott daraus ein Gebot macht, war für mich irgendwie viel mächtiger und eindrucksvoller. Maria Magdalena Zu Maria Magdalena muss als allererstes Ulrikes Beitrag „Maria aus Magdala“ erwähnt werden (https://www.leben-einfach-biblisch.de/post/maria-aus-magdala). Sie hat dort in einem gedanklichen Interview sehr schön Marias Geschichte zusammengefasst und überlegt, welche Gedanken, Probleme und Beweggründe Maria noch gehabt haben könnte. Falls es schon länger her ist, dass ihr diesen Beitrag gelesen habt oder es noch nicht getan habt und ihr noch ein paar Minuten erübrigen könnt, möchte ich euch das wirklich sehr ans Herz legen. Doch nun zurück zu Marias Geschichte. Sie wird in allen vier Evangelien erwähnt. Die Erzählungen sind an manchen Stellen etwas unterschiedlich oder setzen den Fokus einfach auf andere Dinge. Deswegen habe ich euch die Eckpunkte aus allen Stellen pro Evangelium zusammengefasst. Matthäus 27 und 28:

  • Maria wird das erste Mal bei Jesu Tod erwähnt.

  • Sie war Jesus aus Galiläa gefolgt und hatte ihn unterstützt und folgte ihm auch weiter bis zu seinem Grab.

  • Nach dem Sabbat ging sie wieder zum Grab, wo ihr (und der anderen Maria, die bei ihr war) von einem Engel gesagt wurde, dass sie den Jüngern berichten soll, dass Jesus auferweckt worden ist.

  • Maria glaubte dem Engel sofort. Was für eine große und wichtige Aufgabe! Die Frauen eilten sofort zu den Jüngern, um ihnen diese frohe Kunde mitzuteilen.

  • Die Frauen waren dann auch die ersten, denen Jesus nach seiner Auferstehung begegnete.

  • Und genauso plötzlich, wie sie in Matthäus auftauchte, verschwand sie dann auch wieder, nachdem Jesus ihr begegnet war.

Markus 15 und 16:

  • Auch hier wird Maria das erste Mal bei Jesu Tod erwähnt.

  • Es wird gesagt, dass sie ihn unterstützt hatte und ihm gefolgt war. Und wieder ging sie mit zu seinem Grab.

  • Sie gehörte zu denen, die Öle kauften, um Jesus nach seinem Tod zu salben.

  • Wieder wird ihr und den anderen Frauen aufgetragen, den Jüngern von Jesu Auferstehung zu erzählen.

  • Hier in Markus wird berichtet, dass die Frauen Angst hatten und entsetzt waren und deswegen niemandem etwas von Jesu Auferstehung mitteilten.

  • Dann aber erschien Jesus als allererstes ihr und sie lief und berichtete seinen Jüngern davon.

Lukas 8, 23 und 24:

  • Bei Lukas wird bereits im achten Kapitel, mitten in der Wirkzeit Jesu, davon berichtet, dass neben den zwölf Jüngern auch viele Frauen Jesus begleiteten und unterstützten, unter anderem Maria Magdalena.

  • Namentlich wird sie bei Jesu Tod und Grablegung in Lukas nicht erwähnt, aber es wird gesagt, dass die Frauen, die ihn begleiteten dabei waren und Öle und Salben zubereiteten.

  • Nachdem sie Jesu Leichnam im Grab nicht gefunden hatten und ihnen gesagt wurde, dass Jesus auferweckt wurde, wird beschrieben, dass sie sich an seine Worte erinnerten und es sofort den Jüngern erzählten.

Johannes 19 und 20:

  • Auch in Johannes wird berichtet, dass Maria bei Jesu Tod dabei war.

  • Kurz nachdem Maria festgestellt hatte, dass Jesu Leichnam nicht mehr im Grab lag, begegnete Jesus als erstes ihr, woraufhin sie zu seinen Jüngern ging.

Maria folgt Jesus überall hin, auch während seines Todes ist sie bei ihm. Sie beweist eine unglaubliche Stärke. Und danach gibt sie nicht auf, sondern folgt Jesus zum Grab. Sie möchte sich weiter um ihn kümmern. Sie ist ihm stets treu. Sie weicht ihm nicht von der Seite. Sie möchte ihre Zeit am liebsten mit ihm verbringen. Was für ein Vorbild! Lydia Zu Lydia gibt es nicht viele Bibelstellen, aber mit einem bisschen Hintergrundwissen werden sie umso interessanter. Das was es zu ihr zu lesen gibt, findet man in Apostelgeschichte 16:

  • Lydia war eine Purpurhändlerin.

  • Sie war gottesfürchtig.

  • Sie hörte Paulus zu und ließ sich mit ihrem ganzen Haus taufen.

  • Lydia lud alle in ihr Haus ein.

Das Ganze klingt an sich erst mal gar nicht so spektakulär. Natürlich ist es immer beeindruckend zu lesen, dass jemand so viel Gottvertrauen hat, aber das wirklich Interessante steckt hinter dem Begriff „Purpurhändlerin“. Jetzt kommt wieder das oben bereits erwähnte Buch ins Spiel. Dort habe ich nämlich erfahren, dass Purpur herzustellen damals sehr schwierig war. Die Farbe wurde aus Meeresschnecken gewonnen, die zerkleinert werden mussten. Leider brauchte man unsagbar viele Schnecken für ein Fitzelchen Stoff. Es war also sehr aufwendig und zeitintensiv. Lydia hätte mit Sicherheit „Besseres“ zu tun haben können, aber sie hörte Paulus zu und lud dann auch noch alle in ihr Haus ein. Wie gastfreundlich und aufopferungsvoll. Daran können wir uns wirklich ein Beispiel nehmen dafür, dass weltliche Dinge einfach nicht so wichtig sind und wir uns Zeit für Gott nehmen können und sollten.


Sowohl an Debora als auch an Maria Magdalena oder an Lydia können wir uns gut orientieren und ihnen nacheifern. Sie verkörpern gute Eigenschaften wie die, die in Galater als die Frucht des Geistes bezeichnet werden:

„Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Güte, Rechtschaffenheit, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.“ (Galater 5,22+23)

Und so wie es in Römer beschrieben ist, so gehen auch sie den Aufgaben nach, die für sie richtig sind:

„Wir haben verschiedene Gaben entsprechend der Gnade, die uns gegeben wurde: sei es die Gabe, prophetisch zu reden in Ausrichtung auf den Glauben, sei es die Gabe zu dienen, wo es um Dienst geht, zu lehren, wo es um Lehre geht, Trost zu spenden, wo es um Trost geht. Wer andern etwas gibt, tue es ohne Hintergedanken; wer eine Leitungsaufgabe versieht, tue es mit Hingabe; wer Barmherzigkeit übt, tue es heiter und fröhlich.“ (Römer 12,6-8)

Sprüche 31 Eine weitere Bibelstelle, die man sich anschauen kann, wenn es um Frauen in der Bibel geht, ist Sprüche 31. Wer einen etwas längeren Beitrag zu diesem Kapitel lesen möchte, der sollte sich Leas Beitrag "Die Frau aus Sprüche 31" (https://www.leben-einfach-biblisch.de/post/die-frau-aus-spr%C3%BCche-31) ansehen, da ich an dieser Stelle nur kurz darauf eingehen werde. Ich muss sagen, dieses Kapitel ist immer wieder etwas einschüchternd und fast ein wenig abschreckend. Es geht um die Eigenschaften einer tüchtigen Frau. Sie wird beschrieben als nett, fleißig, hat arbeitend, stark, weise, sorgsam, gut vorbereitet und vorausschauend, niemals faul, von allen geliebt und geachtet (Vers 10-29). Das sind natürlich alles keine schlechten Eigenschaften, aber es hatte für mich einen etwas faden Beigeschmack, weil ich das Gefühl hatte, dass man das alles in jedem Fall verkörpern muss. Und wenn ich das nicht schaffe, bin ich eine schlechte Frau. Aber ich glaube nicht, dass das so schwarz oder weiß zu sehen ist. Denn ganz am Ende des Kapitels nach der Auflistung aller Eigenschaften, taucht noch ein wie ich finde entscheidender Vers auf:

"Anmut ist trügerisch und Schönheit flüchtig, aber eine Frau, die den HERRN fürchtet, darf sich rühmen." (Sprüche 31,30)

Wirklich wichtig ist, dass man Gott liebt und achtet.

„Er aber, der die Herzen erforscht, er weiss, was das Sinnen des Geistes ist, weil er dem Willen Gottes gemäss für die Heiligen eintritt. Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alles zum Guten dient, ihnen, die nach seiner freien Entscheidung berufen sind.“ (Römer 8,27+28)

Wenn wir also Gott lieben, so kann alles andere einfach mehr oder weniger „von alleine“ bzw. mit Gottes Hilfe dazu kommen. Und genau das kenne ich auch aus meinem Leben. Wenn ich mich morgens schon mit Gott beschäftige und meinen Fokus auf ihn richte und vielleicht auch schon eine Kleinigkeit an Hausarbeit oder ähnlichem erledige, dann ist auch mein restlicher Tag geprägt von produktiven Dingen und guten Gedanken. Dann schaffe ich es der tüchtigen Frau aus Sprüche 31 nachzueifern. Natürlich nicht perfekt, aber so weit, dass es sich gut anfühlt. Gut, weil es ein produktiver Tag war und weil ich Gott an meine Seite gelassen habe und er mich merklich durch meinen Tag begleitet hat.


Das sind Tage an denen ich mehr Geduld hatte, sorgsamer war, fleißiger und netter als an anderen Tagen. Allerdings muss ich mich jeden Tag erneut auf Gott ausrichten. Aber wenn ich es tue, tut es mir sehr gut und es fühlt sich sehr gut an, mit Gott an meiner Seite durch den Tag zu gehen. Noch muss ich mich selber jeden Tag auf Gott ausrichten und versuchen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, aber irgendwann ist das alles nicht mehr nötig.


Es ist ein bisschen wie mit meiner Armbanduhr, die aufgrund einer halbleeren Batterie nicht mehr richtig funktioniert. Die müsste ich auch jeden Morgen aufs Neue wieder richtig stellen. Im Laufe des Tages kommt sie dann immer weiter von der richtigen Zeit ab, bis ich schlafen gehe und es morgens wieder neu versuchen kann. Mit einer neuen Batterie würde sie den ganzen Tag problemlos richtig laufen. Und genau darauf freue ich mich: Dass Gott im Königreich so anwesend ist und alles schlechte von uns nimmt, dass wir dauerhaft „geladen“ sind. An dieser Stelle eignet sich jetzt Mal wieder ein Bibelvers, den ich schon in einigen Beiträgen erwähnt habe, aber er ist einfach super schön:

„Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel, und der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen ein Zelt aufschlagen. Sie werden nicht mehr hungern und nicht mehr dürsten, und weder die Sonne noch irgendeine Hitze wird auf ihnen lasten. Denn das Lamm in der Mitte des Thrones wird sie weiden und wird sie führen zu Quellen lebendigen Wassers, und Gott wird abwischen jede Träne von ihren Augen.“ (Offenbarung 7,15-17)

In dem Sinne: Lasst Gott in eure Herzen und für alles andere sorgt er dann. Eure Lisa ♥

0 Kommentare
bottom of page