In meinem Beitrag geht es um zwei Dinge, die mir in den letzen Wochen begegnet sind.
Meine Gedanken beschäftigten sich mit dem Blog "Zu viele Regeln" von Daniel. Dabei habe ich womöglich eine Einstellung Gottes entdeckt, die mir so noch nicht bekannt war.
Um Google-Werbe-Begriffe für unseren Blog zu finden, probierte ich verschiedene Worte aus. Dabei stieß ich selbst auf einen Blog, der mich berührte. Davon möchte ich berichten.
Regeln
Vor einigen Wochen habe ich mal wieder angefangen die Bibel von vorne zu lesen. Dabei stieß ich gleich am Anfang auf ein Aussage zum Thema Essen. Nach der Zeitrechnung der Bibel etwa vor 6250 Jahren (*1).
Dann sagte er: »Seht, als Nahrung gebe ich euch alle Pflanzen, die Samen tragen, und die Früchte, die überall an den Bäumen wachsen; [...] (1. Mose 1,29)
Offensichtlich waren die ersten Menschen, Adam und Eva, Veganer. Jedenfalls so lange sie dieses Geschenk ("als Nahrung gebe ich euch") annahmen.
Einige Kapitel und etwa 1600 Jahre (*1) später änderte sich die Speisekarte.
Von jetzt an könnt ihr euch von ihrem Fleisch ernähren, nicht nur von den Pflanzen, die ich euch als Nahrung zugewiesen habe. (1. Mose 9,3)
Was war passiert?
Gott hätte um ein Haar seine ganze Schöpfung ausgelöscht. Die Machenschaften der Menschen entsprachen so gar nicht seinen Ansprüchen. Im letzen Moment traf er auf Noah. Der gefiel ihm. So rettete er Noah, seine Familie und mit ihnen die ganzen Tiere auf der Erde.
Von jetzt an könnt ihr euch von ihrem Fleisch ernähren, nicht nur von den Pflanzen, die ich euch als Nahrung zugewiesen habe. 1.Mose 9,3
War es damit klar, was auf den Tisch kommen durfte? Nein, noch nicht so ganz. Das ausgewählte Volk Israel bekam weitere rund 1500 Jahre (*1) später noch weitergehende, erklärende Gesetze.
Der HERR gab Mose und Aaron den Auftrag, den Israeliten dies mitzuteilen: »Das Fleisch von folgenden Tieren dürft ihr essen: Von den Landtieren sind euch alle erlaubt, die vollständig gespaltene Hufe oder Pfoten haben und wiederkäuen. Das Kamel, den Klippdachs und den Hasen dürft ihr aber nicht essen. Denn sie sind zwar Wiederkäuer, haben aber keine gespaltenen Hufe oder Pfoten. Sie müssen bei euch als unrein gelten. Das Schwein hat zwar vollständig gespaltene Hufe, aber es ist kein Wiederkäuer; darum ist es für euch unrein. Esst das Fleisch dieser Tiere nicht und berührt auch nicht ihre Kadaver! Sie sind für euch unrein! [...] (3. Mose 11,1-8)
Und so weiter und so weiter. Ich beschränke mich hier auf die großen Tiere an Land. Es folgen die Tiere im Wasser, in der Luft und die krabbelnden und fliegenden Insekten. Es gibt also seitdem eine Unterscheidung zwischen reinen und unreinen Tieren.
So, seitdem ist alles klar. Daran kann der Mensch sich halten. Das kann kontrolliert und bestraft werden.
Die Wirklichkeit sieht anders aus. Ich kenne kaum jemanden, der sich daran hält. Klar, es gibt etliche Empfehlungen zu Ernährungspraktiken. Aber die Unterscheidung zwischen rein und unrein ist mir sehr fremd. Hat Gott also nochmal einen Hinweis gegeben? Was sagt denn Jesus dazu? Nach cirka weiteren 1000 Jahren (*1) hat sein Nachfolger folgendes geschrieben:
Kauft unbesorgt das Fleisch, das auf dem Markt angeboten wird, und macht euch kein Gewissen daraus, ob es von Opfertieren stammt. Denn »die Erde und alles, was auf ihr lebt, gehört dem Herrn. (1. Korinther 10, 25+26)
Ja, es ist so. Paulus hat die Essvorschriften aufgehoben.
Es ist alles erlaubt.
Anpassung
An diesem Beispiel möchte ich aufzeigen, dass Gott im Abstand von rd. 1600, 1500 und 1000 Jahren (*1) offensichtlich seine Einstellung zu den Essempfehlungen und Vorschriften geändert bzw. angepasst hat. Es gibt bestimmt auch Erklärungen dafür. Die möchte ich jetzt nicht suchen. Mir geht es hier um den Wandel. Scheinbar gibt es diesen bei Gott auch.
In meinem Leben gibt es immer wieder Veränderungen. Und oft musste ich meine Einstellung zu einer Sache anpassen. So entwickelt sich meine Erkenntnis und mein Gewissen. Und das ist gut so. Wo mir das nicht gelingt ist Starrheit und Unglücklichsein. Dieser Ablauf scheint in dem Menschen angelegt zu sein. Und wenn der Mensch nach dem Ebenbild Gottes (das wird übrigens auch in den ersten Seiten der Bibel beschrieben in 1. Mose 1,26) gemacht ist, dann sehe ich hier in diesem Moment auf Gott. Fühle mich verbunden mit ihm.
Oder anders herum gesehen, Gott ist sichtbar in mir. So wie er in Christus und in allen Nachfolgern Christi lebendig ist.
Das Ziel
Wenn ich sage, "das Leben muss in Bewegung sein", kann das schnell eine Angst auslösen.
Ist es wie auf einem Schiff, das auf dem Meer umhertreibt und nie irgendwo ankommt?
Ich glaube nicht.
Hat Gott ein Ziel?
Ja.
Ich glaube Gott möchte mit dem Menschen in Beziehung sein. Er möchte das erste Gesetz wieder auflösen. Auch auf den ersten Seiten der Bibel beschrieben:
Dann wirst du zum Erdboden zurückkehren, von dem ich dich genommen habe. 1.Mose 3,19
Der Mensch muss sterben. Das gehört zur Geburt, zum Leben dazu. Doch Gott legt alles daran, zum Leben zu führen. Alles Wirken Gottes folgt diesem einen Ziel. Und die Bibel ist wirklich voll von Berichten darüber, was Gott dafür gemacht hat.
Im Mittelpunkt steht die göttliche Liebe. Sie ist sozusagen das letzte Gesetz. Durch sie wird das erste Gesetz endgültig aufgehoben. So hat der Tod keine Wirkung mehr.
So schreibt es Paulus mit seinen Worten an die Gläubigen in Rom.
Durch einen einzigen Menschen, nämlich durch Adam, ist die Sünde in die Welt gekommen und als Folge davon der Tod. Nun sind alle Menschen dem Tod ausgeliefert, denn alle haben auch selbst gesündigt. ... durch Jesus Christus aber, diesen einen Menschen, haben alle in überreichem Maß Gottes Barmherzigkeit und Liebe erfahren. Römer 5,12 und 15
Mich hat die Gesetzmäßigkeit "Tod" auf der Suche nach Gott angetrieben. Und ich bin glücklich den Weg mit Jesus gefunden zu haben. Durch ihn bin ich aufgenommen in die Familie Gottes, den ich seitdem Vater nennen darf.
Im Reich Gottes auf Erden sollen dann sogar Gott und die Menschen wieder zusammen sein.
..., damit Gott alles in allem (oder allen) ist. (1.Korinther 15,28 - Elberfelder Übersetzung)
Internetsuche
So komme ich jetzt auf meinen Fund im WWW.
Wie ich oben schon erwähnte, stieß ich bei einer Google-Suche auf einen Blog. Der angebotene Beitrag sprach mich an. Wie es dann oft so ist, schaute ich weiter. Was hat denn der Mann noch so veröffentlicht. Und nach etwas suchen, fand ich einen Film mit ihm, der im Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt wurde.
In einer ruhigen Stunde schaute ich mir den Film an. Ich war von Anfang an im Mitgefühl.
"Die Farben der Seele", so heißt der Film, sucht einen Zugang zu der Frage
"Warum"?
Warum passiert mir etwas? Kann das Gott wollen. Ist Gott dabei? Was finde ich in meinem Innern? Was verbindet uns?
Und weil das "zufällig" auch zu meinem Thema von heute passt, möchte ich den Link zum Film mit euch teilen.
Da wir uns nicht direkt darüber austauschen können, hier schon ein paar Gedanken von mir dazu:
Ich denke, dass ich in meinem Innern Gott finden kann. Die göttliche Liebe nimmt Raum ein. Die Handlung der Gnade, der Vergebung nehmen in alle Richtungen Gestalt an. Ich liebe Gott, ich liebe mich und meinen Nächsten.
In diesem Sinne wünsche ich dir einen Blick in dein Inneres.
Ingo
*1
Die Jahresabstände habe ich auf dieser Grundlage berechnet.
Die Bibelzitate sind aus der Übersetzung Hoffnung für Alle® (HFA)
Ingo Tauchert
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