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  • AutorenbildIngo

Ich Ich Ich

Aktualisiert: 14. Dez. 2021

Der Egoist




Heute möchte ich von einem Mann aus der Bibel schreiben. Er fiel mir dadurch auf, dass er sich auf besondere Weise in seinem Leben hat formen lassen.

Zunächst zeichnete er sich als Mensch aus, der seine Sachen selbst in die Hand nahm. Schon im Mutterleib bei der Geburt, hielt er sich am Fuß seines Bruders fest. So war es nicht eindeutig, wer als erster geboren wurde. Im Grunde waren beide gleichzeitig da. Das war wegen des Erbes und des Segens, der vom Vater an den Ältesten überging, Besonders wichtig damals. Als sein Bruder vor Hunger leidet, verkaufte er ihm ein Essen. Als Gegenleistung musste sein Bruder auf das sogenannte Erstgeburtsrecht verzichten. Als sein Vater seinem Bruder endlich das Erbe übergeben wollte, setzte sich der Egoist mit einer List durch und erschlich sich die Gunst seines Erzeugers. Das war genug, sein Bruder hasste ihn nun endgültig. Um nicht getötet zu werden, blieb nur die Flucht. Er hatte sich augenscheinlich verrechnet. Nichts mit Erbe, mit schönem Leben im Reichtum seines Vaters. Er suchte Unterschlupf bei seinem Onkel. Der nahm ihn auf. Er arbeitete hart. Erlangte durch schlaues Handeln Besitz, mehrere Frauen und viele Kinder. Irgendwann war es ihm genug bei seinem Onkel und er floh mit allem was er hatte. Er wollte zurück zu seinen Eltern. Doch auf dem Weg hörte er davon, dass sein Bruder ihm entgegen kommt. Die Furcht war sofort wieder da. Er versuchte seinen Bruder zu besänftigen, indem er ihm Geschenke entgegen schickte. Doch das beruhigte ihn nicht. Er merkte, diesmal würde es nicht gut gehen. Sein Bruder wird ihn und seine Familie töten. Es war vorbei.

Gottes Hilfe - Der Unterschied - Die Verwandlung


In dieser Situation denkt er an den Gott seines Opas und seines Vaters. Er betete und erinnerte sich, was Gott auch schon ihm verspochen hatte. Gott versprach ihm ein Leben in der Heimat seines Vaters. Dies forderte er nun quasi ein. Doch etwas hatte sich gewandelt. Es war keine List mehr vorhanden. Er hatte verstanden. Ohne Gott bin ich verloren. Auf seine eigene Kraft kam es nicht mehr an. Er musste, er konnte, er wollte nun nur noch auf Gott vertrauen.


Der Kampf


Nur so einfach war es für ihn nicht. Er war es schließlich immer gewohnt, selbst für sich zu sorgen. Es kam sogar zu einem Kampf in der Nacht, bevor er seinen Bruder wiedertreffen würde. Plötzlich war ein Mann bei ihm. Bis in die frühen Morgenstunden hielt das Ringen der Beiden an. Es wird nicht deutlich, wer es war. Vielleicht ein Engel? Oder Gott selbst? Heute würde man vielleicht sagen, seine psychische Vorstellungskraft!

Weil der Stärkere nicht ermittelt werden konnte, trennte ein Schlag auf die rechte Hüfte die beiden Streithähne. Unser Mann forderte noch eine Klarstellung von dem Engel. Er wurde gesegnet von Gott selbst. Seitdem trägt er den Namen Israel, nicht mehr Jakob. Jetzt gehen sie wirklich gemeinsam durch das Leben.


Und ich


Heute fühle ich mich oft auch ohnmächtig wegen der Dinge, die auf mich einstürzen.

Klimawandel, Corona, Erfolg, Fremde, Familie und Partnerschaft, um nur einige Dinge zu benennen.

Wie kann ich mich verhalten?

Was kann ich tun?


Ich kann auf Gott vertrauen. Er begleitet mich durchs Leben und kennt den Weg. Durch Jesus habe ich gelernt, auf das Neue zuzugehen. Geradezu das Anderssein zu ergreifen und keine Angst davor zu entwickeln. Liebe deinen Nächsten kann auch heißen, dem Unbekannten zu begegnen. Eine natürliche Vorsicht reicht völlig aus. Gerade das macht die Würze des Lebens aus. Daraus entsteht Vielfalt. Ein Blick in die Schöpfung zeigt mir, dass Gott es so besonders mag. Und es entstehen Lösungen, die ich mir nicht erträume.


Die Lösung


Wie ging es mit den Zwillingsbrüdern weiter?

Am folgenden Tag kam es zu der Begegnung. Jakob, der jetzt Israel hieß, humpelte ihm wehrlos entgegen. Sein Bruder Esau sieht ihn und läuft voller Freude zu ihm. Nach so langer Zeit hatte sich in der Einstellung Esaus auch etwas geändert. Er hatte sich auch entwickelt und fühlte in diesem Moment nur noch seine Bruderliebe. Alle Zwietracht, jeder Streit der Brüder ging auf in der Freude des Wiedersehens und in eine lange Umarmung.


In diesem Sinne wünsche ich dir überraschende Lösungen.

Ingo


Die Originalgeschichte steht im Buch 1. Mose, Kapitel 32 + 33 in der Bibel.


Zu diesem Beitrag hat mich das Kapitel "Jakobs Kampf in Pniel" inspiriert. Es steht in dem Buch "Abraham Isaak Jakob" von 1959 in der 5. Auflage von 1982, aus der Reihe "Das lebendige Wort", vom Brunnen Verlag. Die Autoren sind Jakob Kroeker und Hans Brandenburg.

Diese Reihe hat meine Frau aus dem Nachlass ihres Vaters gerettet. Vielen Dank dafür.

Wenn ihr Interesse an einem Buch aus der Reihe habt, meldet euch gern bei mir.


Das entsprechende Kapitel habe ich hier für euch kopiert.

-Mit freundlicher Genehmigung des Verlags.-








Ingo Tauchert


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