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AutorenbildLisa

Erhört

Mittwoch, 13. Juli 2022, 20:50


Ich sitze gerade allein auf dem Sofa. Allein, weil mein Mann gerade mit unserer Tochter (2,5 Jahre) im Krankenhaus ist. Der Grund klingt eigentlich fast lächerlich: Ich habe das Essen versalzen. Jetzt ist es leider so, dass kleine Kinder nicht so viel Salz zu sich nehmen dürfen. Beim Essen ist auch nicht so sehr aufgefallen, wie versalzen es eigentlich war, da es noch Salat dazu gab. Nach dem Essen haben wir uns dann allerdings gefragt, ob das jetzt nicht vielleicht doch zu viel Salz war. Erst vor kurzem haben wir von einem Fall gehört, bei dem ein Kind gestorben ist, weil es zu viel Salz gegessen hat.


Das hat natürlich dafür gesorgt, dass wir uns mehr Sorgen gemacht haben. Also haben wir versucht, herauszufinden und zu errechnen, wie viel Salz unsere Tochter wohl gegessen haben könnte. Mit dieser Information haben wir bei der Giftinformation angerufen. Die Frau am anderen Ende der Leitung meinte nach Rücksprache mit einer Ärztin, mit diesem Wert wäre unsere Tochter an der Schwelle zu einem zu hohen Wert. Und damit hätte sie im Krankenhaus überwacht werden müssen. Auch da eins der Symptome Schläfrigkeit ist, was man abends natürlich schlecht beurteilen kann. (Ich weiß nicht wie, aber solche Dinge, Unfälle etc. passieren nie zu normalen Uhrzeiten … )


Wir sollten also vorsichtshalber mit ihr ins Krankenhaus fahren, damit sie einmal kontrolliert werden kann. Ich war natürlich einfach nur fertig mit den Nerven. Es tat mir unfassbar leid und dieses Gefühl, dem eigenen Kind eventuell geschadet zu haben, ist einfach unerträglich. Ich konnte nur auf dem Sofa sitzen, weinen und nichts mit mir anfangen. So gerne wäre ich bei meiner Tochter gewesen und hätte mich um sie gekümmert und versucht, wiedergutzumachen, was ich verbockt habe. Aber das ging nunmal nicht, da ich mit unserer Kleinen zu Hause bleiben musste. Also schrieb ich unseren besten Freunden, ob sie für unsere Tochter beten könnten. Das taten sie.


Kurze Zeit später überkam mich ein Gefühl des Friedens. Es wallte einfach so über mich hinweg, ohne Vorwarnung. Ich war total perplex als ich das fühlte. Keine Schuldgefühle, Einsamkeit, Verzweiflung mehr, sondern puren Frieden und die Gewissheit, dass Gott da ist und sich kümmert. Er hatte das Ruder übernommen. Ich habe zwar immer noch heulend auf dem Sofa gesessen, aber plötzlich aus Dankbarkeit. Das schrieb ich dann auch meiner Freundin und fragte sie, ob sie auch für uns gebetet haben, dass wir uns nicht so große Sorgen machen müssen. Sie bejahte.


Für mich war es wirklich ein Wunder und ein erhörtes Gebet. Ich wusste gar nichts davon und dann auf einmal diese Last, die mir abgenommen wurde … Das war echt unglaublich und unglaublich schön. Das Ende vom Lied war dann übrigens, dass unsere Tochter einfach wieder nach Hause geschickt wurde und viel trinken sollte. Der Arzt im Krankenhaus hat das nicht so kritisch gesehen wie die Ärztin bei der Giftinformation. Und ihr ging es dann auch weiterhin gut, vielleicht weil wir wirklich etwas überreagiert haben, vielleicht aber auch, weil da noch ein anderer Arzt mit am Werk war …


Was auch immer der Grund war, dass es ihr gut ging, für mich gibt es zwei Gründe, warum dies passiert ist: 1. Ich habe Gottes Wirken am eigenen Leib gespürt. 2. Ich hatte das Gefühl, diese Begebenheit teilen zu müssen. So ein Licht darf ich nicht unter den Scheffel stellen.

„Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stellt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ (Matthäus 5,14-16)

Der einen oder dem anderen mag es vielleicht komisch vorkommen, dass wir so „überreagiert“ haben und im Nachhinein kommt es mir auch fast so vor, aber es ist ja auch nicht grundlos passiert. Und ganz nach dem Motto „better safe than sorry“ bereue ich auch nicht, dass wir uns vielleicht einmal zu viel Sorgen gemacht haben, aber unserem Kind nichts passiert ist.


Im Zuge dieser Gebetserhörung ist mir dann eingefallen, dass wir vor einigen Wochen einen ähnlichen Vorfall hatten mit unserer kleinen Tochter:



Freitag, 6. Mai 2022


Wir hatten einen ganz normalen langweiligen Morgen. Unsere Kleine (ca. ein halbes Jahr alt) habe ich gestillt und sie hat ein kleines bisschen Möhrenbrei probiert und für die Große gab es wie immer Porridge zum Frühstück. Beiden ging es gut, niemand war schlecht drauf. Also sind wir mit dem Auto ein kleines Stückchen aus der Stadt raus gefahren, um dort in einem Kinder-Second-Hand-Laden nach neuer Kleidung zu gucken (Kinder wachsen einfach eindeutig zu schnell … ). In dem Laden hat die Kleine dann gespuckt, was ja eigentlich normal ist für Babys. Allerdings hat sie dabei noch so seltsam gehustet, fast gewürgt. Da sie dann aber einfach wieder aufgehört hat, habe ich mir nichts weiter dabei gedacht.


Auf dem Weg nach Hause musste sie sich allerdings (noch mal) übergeben. Zwei Mal. Jedes Mal war die Situation aber so „glücklich“ (oder gesegnet? 😉), dass ich sofort anhalten und sie kurz aus ihrer Babyschale rausnehmen konnte, sodass sie sich nicht schlimm verschluckt oder im schlimmsten Fall erstickt. Das war die erste gute Sache, die passiert ist. Das Übergeben natürlich nicht, aber dass ich jedes Mal direkt halten konnte, was durchaus nicht selbstverständlich war auf dem Weg.


Das Übergeben ging leider auch als wir wieder zu Hause waren weiter. Jedes Mal, wenn ich sie gestillt habe, kam alles wieder raus. Zudem bewegte sie sich komisch und langsam. Fast apathisch. Da solche Dinge natürlich immer passieren, wenn Ärzte gerade geschlossen haben (es war bereits Freitagnachmittag), rief ich unsere Hebamme an. Sie meinte dann zu mir, dass es nicht gerade lustig ist, wenn sich Babys übergeben, da sie sehr schnell austrocknen. Wenn es so weiterginge, sollten wir auf alle Fälle mit ihr ins Krankenhaus fahren. Kurz darauf übergab sie sich wieder, sodass wir, ohne weiter zu überlegen, losgefahren sind.


Auf dem Weg dahin ging es ihr gar nicht gut. Sie war richtig benommen und apathisch. Also beteten wir auf dem Weg, dass es ihr bald wieder besser geht und die Ärzte/Ärztinnen ihr helfen können. Im Auto schlief sie dann ein und sie schlief, bis wir im Krankenhaus waren und sie untersucht werden sollte. Ich weckte sie als die Pflegerin reinkam, die die Untersuchung der Ärztin vorbereiten wollte. Die war dann auch sichtlich überrascht, dass wir überhaupt im Krankenhaus waren, denn unsere Tochter ließ sich überhaupt nicht mehr anmerken, dass es ihr vor einer halben Stunde noch furchtbar schlecht ging. Als die Ärztin dann reinkam, wurde sie von unserer Tochter prompt angelächelt.


Die ganze Untersuchung über war sie fit und fröhlich. Im Anschluss an die Untersuchung sollte ich sie noch einmal stillen und es kam nichts mehr raus. Plötzlich behielt sie wieder alles drin. Unser Gebet wurde erhört und ihr ging es wieder gut. Einfach so. Obwohl es eine halbe Stunde vorher noch in keinster Weise so aussah. Aber:

„Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan. Denn wer bittet, empfängt; wer sucht, der findet; wer anklopft, dem wird aufgetan. Wer unter euch gäbe seinem Sohn, wenn er ihn um Brot bittet, einen Stein, und wenn er ihn um einen Fisch bittet, eine Schlange? Wenn also ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen, die ihn bitten, Gutes geben.“ (Matthäus 7,7-11)


Gott ist gut. Er sorgt und kümmert sich um uns. Ich hoffe, ich konnte euch ein Licht leuchten lassen und ihr könnt beschwingt mit Gott in die neue Woche starten. Ich wünsche euch allen Gottes Segen und Beistand – sei es in großen oder in kleinen Dingen. Mit Gott ist alles leichter.


„ Du lässt meine Leuchte strahlen, HERR, mein Gott erhellt meine Finsternis. Mit dir erstürme ich Wälle, mit meinem Gott überspringe ich Mauern. Gottes Weg ist vollkommen, das Wort des HERRN ist im Feuer geläutert. Ein Schild ist er allen, die bei ihm Zuflucht suchen. Denn wer ist Gott als allein der HERR und wer ein Fels ausser unserem Gott? Gott ist es, der mich mit Kraft umgürtet und meinen Weg vollkommen macht, der meine Füsse schnell wie die Hindinnen macht und mich auf Höhen stellt, der meine Hände den Kampf lehrt, dass meine Arme den ehernen Bogen spannen. Du gabst mir den Schild deiner Hilfe, deine Rechte stützt mich, und dein Zuspruch macht mich stark.“ (Psalm 18,29-36)

Eure Lisa ♥

1 Kommentar

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Guest
Jul 23, 2022

Es ermutigt wirklich von anderen zu hören, wie sie erleben, dass ihre Gebete erhört werden :)

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